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In der Potsdamer Innenstadt  sind Händler unzufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Bescheidene Bescherung für Händler in Potsdam: Weihnachtsgeschäft deutlich schlechter als 2022

Das Weihnachtsgeschäft lief für viele Händler enttäuschend, melden Branchenvertreter. Kaufleute aus der Potsdamer Innenstadt sehen die Stadtverwaltung in der Pflicht.

Selbst das Weihnachtsgeschäft blieb in diesem Jahr unter den Erwartungen. Dabei sah es im Oktober und November noch ganz gut aus, sagt Götz Friederich, Chef der AG Innenstadt und Stadtverordneter für „Mitten in Potsdam“. Er vermutet, auch das Wetter habe eine Rolle gespielt. „Es ist einfach niemand mehr rausgegangen“, sagt er. Insgesamt blicke der Einzelhandel in der Potsdamer Innenstadt jedenfalls auf ein herausforderndes Jahr 2023 zurück, meint Friederich. 

„Die Lage im Einzelhandel bleibt durch die sich überlagernden Krisen ernst“, teilt auch der Handelsverband Berlin-Brandenburg (hbb) mit. Für viele der Händlerinnen und Händler in Brandenburg sei das Weihnachtsgeschäft ernüchternd gewesen. „Größtenteils liegen die Umsätze aus dem knapp unter dem Vorjahr“, hieß es. Das Weihnachtsgeschäft sei einzig für einige Fachhändler und für Kaufhäuser zufriedenstellend verlaufen.

Optimismus im Stern-Center 

Das Stern-Center, Potsdams größtes Einkaufszentrum, blickt auf ein wechselvolles Jahr 2023 zurück: Zuletzt mussten dort mehrere Geschäfte schließen. Zum Jahresende verlässt die „Spiele Max“-Filiale das Einkaufszentrum. Zuvor hatte das französische Kosmetikunternehmen Yves Rocher Insolvenz angemeldet, dann der Modehändler Hallhuber und Gerry Weber,

Doch der neue Center-Manager Jens Mieke zeigt sich mit dem ablaufenden Jahr „insgesamt sehr zufrieden“. Die Umsätze seien sowohl im Vergleich zu 2022 als auch zum Vor-Corona-Jahr 2019 deutlich gestiegen. „Was aktuell noch vorhandene Leerstände angeht, sind wir bereits in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit neuen Mietpartnern“, sagt Mieke. 

Der Einzelhandel in der Landeshauptstadt ist für gewöhnlich etwas besser aufgestellt als im Rest des Landes, so auch in diesem Jahr. „Aber die Potsdamer haben es auch nicht leicht gehabt, zum Beispiel mit der Dauerbaustelle Innenstadt“, sagt Nils Busch-Petersen, Geschäftsführer des hbb. Die Wirtschaftsförderung Potsdam bezeichnete im November den Fachkräftemangel als eines der aktuell größten Probleme für den Handel in der Landeshauptstadt. Nach Angaben der Handwerkskammer Potsdam sind auch in diesem Jahr viele Ausbildungsstellen im Einzelhandel unbesetzt geblieben.

Vertreter des Einzelhandels sehen die Stadt Potsdam in der Pflicht, für bessere Geschäftsbedingungen zu sorgen: Busch-Petersen vom hbb wünscht sich von der Stadtverwaltung „mehr Mut und Kreativität“. Dass es zum Beispiel keine verkaufsoffenen Sonntage am Stern gibt, sieht er als Benachteiligung der dortigen Händler. 

„Es muss darum gehen, einen Branchenmix in die Stadt zu holen“, sagt Friederich. Die Stadt müsse mehr in die Attraktivität der Innenstadt investieren. „Wir stehen zwar im Moment gut da. Aber es knirscht an allen Ecken und Enden“, sagt er. Auch für Pendler müsste beispielsweise der ÖPNV verbessert werden.

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