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Rechenzentrum bekommt Gegenwind: Potsdam: Mitteschön gegen Kreativhaus

Im Vorfeld der heutigen Sitzung der Stadtverordneten hat die Bürgerinitiative Mitteschön Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) kritisiert.

Potsdam – Im Vorfeld der heutigen Sitzung der Stadtverordneten hat die Bürgerinitiative Mitteschön Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) kritisiert. Das Gremium soll heute über eine Vorlage der Stadtverwaltung entscheiden, die eine bis zum Jahr 2023 verlängerte Nutzung des Rechenzentrums als Kreativhaus vorsieht. Der derzeitige Nutzungsvertrag läuft im August 2018 ab. Um durch die längere Nutzung entstehende Mehrkosten auf der Baustelle für den Garnisonkirchenturm zu kompensieren, soll die Stadt rund 460 000 Euro zahlen. Damit sollen Brandschutzmaßnahmen am Rechenzentrum und Umplanungskosten der Stiftung Garnisonkirche getragen werden. Der Hauptausschuss hatte dem in der vergangenen Woche bereits zugestimmt.

Mitteschön lehnt einen Erhalt des Rechenzentrums ab, weil es dem – bisher nicht finanzierten – Wiederaufbau des Kirchenschiffs der Garnisonkirche im Wege steht. „Wollen Sie nach Ihrer Verabschiedung in den Ruhestand Ihrem Nachfolger ein massives ungelöstes Problem überlassen, das dazu genutzt werden wird, die Stadtgesellschaft zu spalten?“, fragt Mitteschön den Oberbürgermeister. Stattdessen fordert die Initiative ein temporäres Ausweichquartier für die 250 Künstler und Kreativen, bis eine langfristige Lösung gefunden sei.

Bevor die Entscheidung fällt, bekommt der Konflikt am Morgen überregionale Aufmerksamkeit. Von 10.10 Uhr bis 11.30 Uhr sendet der Deutschlandfunk live aus dem Rechenzentrum die Sendung „Länderzeit“. Gäste sind Martin Sabrow vom Zentrum für Zeithistorische Forschung, Hans-Rudolf Meier, Professor für Denkmalpflege an der Bauhaus Universität Weimar, Potsdams Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos), die Stadtverordnete Saskia Hüneke (Grüne), Wieland Eschenburg vom Vorstand der Stiftung Garnisonkirche, André Tomczak von der Initiative Potsdamer Mitte neu denken und Ralf Sippel, Geschäftsführer der Werbeagentur zebra group mit Sitz in Chemnitz und Dresden. Hörer können sich an der Sendung beteiligen unter Tel.: 00 800-44 64 44 64 oder per Mail an laenderzeit@deutschlandfunk.de. 

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