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Landeshauptstadt: Potsdam ist überdurchschnittlich

In einer Wirtschaftsstudie hat die Stadt Platz 19 von 69 Städten erreicht– jedoch lässt die Dynamik des Wachstums etwas nach

Gute Schüler, überdurchschnittlich viele Krippenplätze und immer mehr Touristen – aber auch viel Kriminalität und wenig Produktivität: Für die Stadt Potsdam reicht es bei einem aktuellen Vergleich deutscher Großstädte zwar für das vordere Mittelfeld, aber nicht für eine Spitzenposition. Das geht aus dem neuen Städteranking von Immobilienscout 24 und der Wirtschaftswoche hervor, in dem die 69 größten Kommunen Deutschlands jedes Jahr verglichen werden.

Demnach hat sich Potsdam beim sogenannten Niveauranking – verglichen werden hier 53 wirtschaftliche und soziale Indikatoren – auf Platz 19 verbessert. Im vergangenen Jahr reichte es für Platz 21. Damit liegt Potsdam im ostdeutschen Vergleich auf Platz zwei hinter Jena in Thüringen, dass im Ranking Rang 14 erreicht.

Allerdings verläuft die Entwicklung in Potsdam nicht mehr so rasant: Beim sogenannten Dynamikranking – hier geht es darum, bei welcher Stadt sich 40 Indikatoren innerhalb von fünf Jahren am besten entwickelt haben – kommt Potsdam nur noch auf Platz 23 von 69. Vor einem Jahr war es noch Platz 12. Hier nimmt bei den ostdeutschen Kommunen Leipzig den vierten Platz der dynamischsten Städte ein – obwohl die sächsische Metropole im Gesamtvergleich nur auf Rang 39 klettert.

Bundesweit auf dem ersten Platz steht die Landeshauptstadt mit dem Anteil von 65,2 Prozent aller Schulabgänger, die an einer Universität studieren könnten. Bundesweit liegt der Durchschnitt bei 41 Prozent. Spitzenreiter ist Potsdam auch beim 55-prozentigen Anteil der Beschäftigten über 55 Jahre – der Schnitt in Deutschland liegt bei 45 Prozent. Auf Platz zwei liegt Potsdam bei der fast 60-prozentigen Beschäftigungsquote von Frauen. Hervorgehoben wird in der Studie auch, dass in Potsdam mehr als 55 Prozent der Kleinkinder unter drei Jahren einen Krippenplatz nutzen. Im bundesdeutschen Vergleich ist das der dritte Platz. Gut schneidet die Landeshauptstadt auch in den Bereichen Arbeitsplatzversorgung (Platz 15 von 69), Lebenserwartung (Platz 13) und naturnahe Flächen (Platz 11) ab.

Negativ zu Buche schlägt die überdurchschnittliche Kriminalität – beim Thema Sicherheit erreicht Potsdam nur Platz 44 von 69. Demnach liegt die Anzahl der registrierten Straftaten bei 10 300 je 100 000 Einwohner. Im Durchschnitt der Vergleichsstädte beträgt dieser Wert 10 100 – und im bayrischen Fürth nur 5650. Bei der Produktivität kommt das traditionell nur mit wenig Industrie bestückte Potsdam nur auf Rang 65.

Auch der Anteil der Ingenieure an allen Beschäftigten liegt mit 1,9 Prozent deutlich unter dem Bundesschnitt von 3 Prozent – es folgte Platz 60. In Sachen Entwicklung wird in der Studie der Zuwachs an Übernachtungen gelobt, ebenso der wachsende Anteil der Beschäftigten mit einem Hochschul- oder Fachabschluss. Allerdings reicht das nicht, um das dynamische Wachstum der Vorjahre zu halten, wie die Studie zeigt.

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