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Potsdam Heute, 7. Juli 2023: Sexistisches Uni-Lehrbeispiel

Die interessantesten Themen und News, die wichtigsten Termine. Alles, worüber Potsdam spricht, im PNN-Newsletter „Potsdam Heute“.

Guten Morgen,

fünf Tage noch, dann beginnen in Brandenburg die großen Ferien. Für viele langersehnte Pause, für andere ein Abschied: Sie verlassen mit dem Abiturzeugnis in der Tasche die Schule. Ein großer Moment. Einer, an den sich die meisten ihr Leben lang erinnern.

Alle Namen der Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr an 33 Schulen in Potsdam und dem Umland ihre Hochschulreife abgelegt haben, lesen Sie heute auf 8 Sonderseiten in der gedruckten Ausgabe der Potsdamer Neueste Nachrichten. Zum Aufheben einfach Heftklammern lösen und Seiten herausnehmen!

Doch nicht nur das: Auf einer Doppelseite geben wir den Abiturientinnen und Abiturienten schwarz auf weiß etwas mit fürs Leben. Etwas, das Abschied und Neustart begleiten soll. Die Potsdamer Schriftstellerin Julia Schoch - jüngst von der Deutschen Schillerstiftung für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet - hat eine „Rede an die Abiturient*innen“ verfasst. 

Es ist eine außerordentlich kluge, inspirierende und ermutigende Rede. Ein Manifest fürs Leben, ein gedankliches Geleit und, Sie merken es schon, wahrlich nicht nur für Abiturientinnen und Abiturienten zu empfehlen. Schoch referiert nicht, sie reflektiert, sie ist schonungslos und feinfühlig zugleich, sie fängt all die emotionalen Turbulenzen auf, in denen junge Menschen an einem der ersten Wendepunkte des Lebens stecken können (und nicht nur die!).

Danke lieber Conte Verlag, dass wir den umfangreichen Auszug heute publizieren können - aber vor allem Danke an Julia Schoch für so viel Weisheit im Worte (PNN-E-Paper hier).

Doch Augen auf, Ihr Abiturientinnen und Abiturienten: Von zweifelhaftem intellektuellen Niveau zeugt, was Juristen an der Uni Potsdam offenkundig Studierenden präsentierten. Publik gemacht hat das der Allgemeine Studierendenausschuss, kurz AStA, via Twitter

Das Lehrbeispiel zielt ab auf den Paragrafen 28 des Strafgesetzbuchs (Besondere persönliche Merkmale) und lautet leicht gekürzt wie folgt:

„Die schöne Jurastudentin J ist des anstrengenden Jura-Studiums überdrüssig. Viel lieber engagiert sie sich für den Klimaschutz: (...) Vater V schätzt das Engagement seiner Tochter J überhaupt nicht. Beim abendlichen Abendessen hatte er ihr klipp und klar erklärt, er werde sie enterben, wenn sie sich weiterhin mit den „Apokalyptikern“ der Klimaszene treffe. Da die schöne J jetzt auch noch um ihr (reiches) Erbe bangen muss, entschließt sie sich dazu, die ‘alte Umweltsau’ V zu töten, (...). Als sie ihrem Freund F von ihrem Plan (...) erzählt, zeigt dieser Verständnis für die J und sagt ihr zu, ihr die (...) Tatwaffe besorgen zu wollen. Nachdem F der J die Tatwaffe besorgt hat, erschießt sie J den V.“

Den Schluss bildet die Frage, die Studierenden beantworten sollen: die Strafbarkeit von J und F? 

Meine Antwort: Klarer Fall, dieses Lehrbeispiel ist diskriminierendsexistisch, respektlos und trägt zur gesellschaftlichen Polarisierung bei. Wer bestraft eigentlich Dummheit von Dozenten?

Doch jetzt genug mit A wie Abitur und AStA  - wir haben auch ganz viel B im Angebot:

Bevor es weitergeht mit C wie Chefarzt, eine Anmerkung in eigener Sache: Auch „Potsdam Heute“ geht in die Sommerpause.

In voller Länge lesen wir uns hier am 1. September wieder. Bis dahin halten wir Sie jede Woche in einer Kurz-Ausgabe mit den wichtigsten Neuigkeiten aus Potsdam auf dem Laufenden - oder natürlich täglich online, im E-Paper oder der gedruckten PNN.

Bleiben Sie uns verbunden!

Auch im heutigen Newsletter:

  • Die gute Nachricht: Lok-Sportplatz geht (wohl) nicht an Heuschrecke
  • Darüber spricht die Stadt: Chefarzt gewinnt erste Runde gegen Bergmann-Klinikum
  • Ausblick auf die kommenden Tage, Veranstaltungshinweise und ein Gastrotipp
  • Person der Woche: Innenstadt-Experte Uwe Stamnitz, Chef der Potsdamer Agentur P3 Projekt

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