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Optik Potsdam Heute, Sabine Schicketanz

© Grafik Tsp/Tagesspiegel

Potsdam Heute, 16. Februar 2024: Nachricht aus Flensburg als Stimmungs-Aufheller

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Guten Morgen,

diese Mitteilung aus Flensburg dürfte im schmucklosen Potsdamer Oberbürgermeister-Büro im Interimsquartier in der Edisonallee die Stimmung deutlich heben: Die Kommunalvertretung in der Stadt mit dem Plop hat Potsdams ehemalige Beigeordnete Noosha Aubel (parteilos) am Donnerstagabend zur neuen Stadträtin gewählt. Dabei war die Einigkeit, anders als in Potsdam bei Beigeordnetenwahlen üblich, sehr groß: Aubel bekam 35 Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen.

Im September soll sie die Arbeit in Flensburg aufnehmen - womit die Chancen, dass Aubel im Jahr 2026 als Kandidatin bei der Potsdamer Oberbürgermeisterwahl antritt, deutlichst sinken. Diese OB-Option hatte sich die Politikerin, die vor gut einem Jahr überraschend und vorzeitig von ihrem Posten als Potsdamer Beigeordnete für Bildung, Jugend, Kultur und Sport zurückgetreten war, bislang offengehalten. 

Abgetreten war Aubel in Potsdam mit harscher Kritik am Führungsstil von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) - und dem mutmaßlichen Willen, es an der Spitze des Potsdamer Rathauses ab 2026 besser zu machen. Dass diese Perspektive nun zunächst passé scheint, dürfte den ohnehin unter Druck stehenden Schubert erleichtern.

Allerdings ist bekanntlich wenig ausgeschlossen und fast alles möglich. Also auch, dass Aubel in Flensburg ebenso frühzeitig die Segel streicht und zur OB-Wahl nach Potsdam zurückkehrt. Wie sagte Aubel vor einem Jahr im PNN-Interview: „Es ist nicht nur einmal der Wunsch artikuliert worden, dass man mich gerne in anderer Funktion in dieser Stadt wiedersehen würde.“

Noosha Aubel wechselt als Stadträtin nach Flensburg.
Noosha Aubel wechselt als Stadträtin nach Flensburg.

© Ottmar Winter PNN / Ottmar Winter PNN

Ob dies heute noch viele sagen würden? Vermutlich. Noch immer hat Aubel in Potsdam eine Menge Fans, wie sich am Abend auf Instagram herausstellte: Die mehr als 130 „Gefällt mir“-Herzchen unter ihrem Post zur Wahl in Flensburg lesen sich wie eine überparteiliche Freundesliste Potsdamer und Brandenburger Politikerinnen und Politiker. Ein Kommentar: „Herzlichen Glückwunsch & alles Gute! 🍀 Wenn auch schade für Potsdam.“

Hier ist mindestens im Rathaus und der Stadtpolitik die Unzufriedenheit mit Schubert weiterhin groß. Der Oberbürgermeister müht sich derzeit, sich in der mutmaßlich von Verwaltungsmitarbeitenden ins Rollen gebrachten Sportplatz-Affäre Luft zu verschaffen. Gerade erst ist er zudem nur knapp einer Missbilligung seiner Arbeit durch die Stadtverordneten entgangen, und erst diese Woche ist ihm sein Vorschlag für neue Stadtteilräte um die Ohren gehauen worden. Die Stadtverordneten schickten die Vorlage in Gänze und postwendend zurück ins OB-Büro. 

Derweil agiert Walid Hafezi (Grüne), Nachfolger von Noosha Aubel als Beigeordneter und schon zu seinem Amtsantritt im September 2023 als Oberbürgermeisterkandidat gehandelt, bislang sehr zurückhaltend. Kalkül oder Mühen der Ebene? Immerhin kommt Hafezi jetzt eine, nun ja, tragende Rolle zu: Schubert hat ihn mit der Aufklärung der Sportplatz-Affäre beauftragt.

Darauf ein Flens!

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