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Wichtigste Hoffnung. In dieses Handtuch war das Baby eingewickelt.

© Polizei

Ermittler haben noch immer keine heiße Spur: Polizei sucht Mutter des toten Babys

Potsdam-West - Im Fall der am Freitag in Potsdam-West aufgefundenen Babyleiche führt noch immer keine heiße Spur zur Mutter des Kindes. Es sei sehr wahrscheinlich, dass sie das Kind getötet habe, sagte Polizeisprecherin Kathrin Laurisch am Dienstag den PNN.

Von Peer Straube

Potsdam-West - Im Fall der am Freitag in Potsdam-West aufgefundenen Babyleiche führt noch immer keine heiße Spur zur Mutter des Kindes. Es sei sehr wahrscheinlich, dass sie das Kind getötet habe, sagte Polizeisprecherin Kathrin Laurisch am Dienstag den PNN. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes an dem Säugling.

Ein Anwohner hatte das Kind am Freitagmorgen vor Weihnachten gegen 9.30 Uhr in ein blutgetränktes Handtuch gewickelt zwischen einem Garagenkomplex in der Kantstraße und der Bahnlinie Beelitz-Potsdam-Schönefeld gefunden. Wie eine erste Obduktion ergab, war das Mädchen in der Nacht vom 22. zum 23. Dezember geboren worden und bei der Geburt lebensfähig. Das Baby wies Spuren von Gewalteinwirkung auf, die den Tod verursacht haben könnten. Obwohl nicht ausgeschlossen werden könne, dass das Kind aus einem fahrenden Zug geworfen wurde, „ist das nicht unser erster Ermittlungsansatz“, so Laurisch. Dagegen spräche unter anderem, dass die Zugfenster sehr schmal seien und sich kaum weit genug öffnen ließen. Zudem sei in einem Zug das Risiko, endeckt zu werden, außerordentlich hoch. Um letzte Klarheit über die Art der Verletzungen des Babys zu bekommen und ausschließen zu können, dass das Baby aus einem Zug geworfen wurde, wolle sich der Gerichtsmediziner noch mit Kollegen beraten, sagte Laurisch.

Bislang seien bei den Ermittlungsbehörden vier Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, sagte die Polizeisprecherin. Sie alle hätten jedoch nicht zu neuen Erkenntnissen oder gar zu einem Tatverdacht geführt. Das Dezernat Schwere Kriminalität werte alle eingegangenen Hinweise aus. Die wichtigste Spur für die Polizei sei daher „leider“ nach wie vor das Handtuch, so Laurisch. Die Behörde gab am Dienstag ein Foto zur Veröffentlichung frei. Es handelt sich um ein 130 mal 65 Zentimeter großes, helles Frottiertuch der Marke „Facotti“ mit der aufgestickten Aufschrift „Fitness“. Darunter befinden sich drei parallele Streifen in den Farben Lila, Dunkelblau und Hellblau. Wer Angaben zur Herkunft des Handtuchs machen kann oder wer eine Frau kennt, die kürzlich hochschwanger war und nun aber ohne ein Kind unterwegs ist, wird dringend gebeten, dies bei der Polizei zu melden.

Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei Potsdam unter Tel.: (0700) 33 33 03 31 oder (0331) 55 08 0, im Internet unter www.internetwache-brandenburg.de sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen. Peer Straube

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