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Dieter Rauchfuß, Vorstandsvorsitzender des  Vereins Urania Potsdam „Wilhelm Foerster“.

© Andreas Klaer

PNN-Serie „Wahlweise“: „Soziokultur erhalten und Mobilität stärken“

Ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl geben die PNN Potsdamer Vereinen, Projekten und Initiativen eine Plattform für ihre Anliegen und Wünsche an die Lokalpolitik. Heute: Dieter Rauchfuß, Vorstandsvorsitzender des Vereins Urania Potsdam.

Was ist das dringlichste Projekt/Anliegen für die Urania Potsdam?
Schön, dass wir ein neues Gerät in unserem Urania-Planetarium einweihen konnten. Deshalb steigen die Besucherzahlen erfreulich und es erfüllt gesellschaftlich unverzichtbare Bildungsaufgaben im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Wir brauchen aber dringend eine neue, von der Stadt finanzierte pädagogische Stelle für das Planetarium. Mit einer Leiterstelle, zudem unter der branchenüblichen Einstufung, können wir den Anfragen nicht gerecht werden.

Die Urania Potsdam wird von vielen Menschen als wichtiger Träger der Bildungsarbeit gesehen. Im vergangenen Jahr nahmen insgesamt weit über 34.000 Besucher:innen an unseren Veranstaltungen teil. Dennoch fällt es uns angesichts der Preisentwicklung immer schwerer, das Niveau zu halten. Unsere Mitarbeiter:innen arbeiten für Löhne, die weit unter dem Durchschnitt liegen. Jetzt werden noch die Mieten angehoben. Wir brauchen seitens der Stadt Interesse, Wertschätzung und mediale Unterstützung.

Wie sollte Potsdams Lokalpolitik das unterstützen?
Lokalpolitik wird von Menschen gemacht. Entscheidungen der Stadtverordneten, die unsere Arbeit schätzen und unterstützen, brauchen Informationen. Und Werbung ist teuer. Wenn aber beispielsweise Auslegestellen für Programme in der städtischen Touristeninformation schon Geld kosten, sind wir ratlos.

Lokalpolitiker:innen, kommt zu uns, seht Euch die Sterne an, besucht unsere Vorträge, Kurse, Führungen und Exkursionen. Schaut mit uns in die Gärten und die Ausstellungen im Hause an. Lernt unsere Probleme an Ort und Stelle kennen und berücksichtigt das im Haushaltsplan.

Was sollte die nächste Stadtverordnetenversammlung in ihrer fünfjährigen Legislatur mit höchster Priorität für Potsdam umsetzen?
Hohe Priorität heißt für uns, das soziokulturelle Netzwerk Potsdams zu erhalten - in einer Stadt, in der durch die Preisentwicklungen viele Künstler, Kultur- und Bildungsvereine in der Existenz bedroht sind. Deren Vertreibung und Schließung bedeutet Verlust an Lebensqualität für alle. Und wenn man zu den Veranstaltungsorten anreisen muss, weil das Wohnen in der Stadt für normale Menschen nicht mehr bezahlbar ist, sollte Mobilität gestärkt werden, nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes. Dazu gehören zwar auch sichere Radwege, aber in erster Linie ein verlässliches Nahverkehrssystem und Parkmöglichkeiten für unsere Teilnehmer:innen, die oft von weit draußen anreisen, von wo dann eben kein Bus mehr fährt.

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