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Neues Sportareal Am Stern steht erst 2019 zur Verfügung: Plötzlich war der Bolzplatz eine Baustelle

Sportflächen sind in Potsdam Mangelware. Nun ist in der Gagarinstraße ein weiterer Sportplatz entfallen. Stadtpolitiker und Anwohner kritisieren das.

Am Stern - Neuer Ärger um Platz für den Breitensport: Es geht um einen Tartanplatz in der Gagarinstraße im Wohngebiet Am Stern, der für den Bau einer neuen Schulsporthalle zunächst ersatzlos weggefallen ist. Das kritisiert nun die Fraktion Die Andere: „Dieses Vorgehen entspricht nicht den Vorgaben der städtischen Sportfördersatzung, die vorschreibt, dass eine öffentliche Sportstätte erst aufgegeben werden soll, wenn eine bedarfsgerechte Ersatzsportanlage bereitsteht.“ Die Sportstätte sei zerstört worden, bevor ein Ersatz geschaffen wurde. Der Platz sei regelmäßig durch unorganisierte Jugend- und Freizeitsportler genutzt worden, kritisiert die Fraktion.

Die Sportverwaltung dagegen rechtfertigt das Vorgehen, wie es in Antworten auf Anfragen der Fraktion heißt. Als Ersatzsportanlage soll demnach ab Herbst 2019 eines von drei Kleinspielfeldern dienen, die innerhalb der kommenden beiden Jahre neu auf dem Schulgelände entstehen sollen. Den Tartanplatz habe man schon entfernen müssen, um Flächen für das Management der dortigen Großbaustelle zu schaffen – bekanntlich wird gerade der komplette Coubertin-Schulcampus zu einer Gesamtschule umgebaut. Als nicht akzeptable Alternative habe nur zur Wahl gestanden, vor Ort die Schulsporthalle zu schließen. Eine Übergangslösung sei nicht vorgesehen, verwiesen wird von der Verwaltung auch auf mehrere andere Sportplätze in der Umgebung.

Stadtteilrat hatte freie Zugänglichkeit gefordert

Streit gibt es auch um den geplanten neuen Platz: Er soll nur dem „kontrollierten Freizeitsport“ dienen, vorgesehen ist dafür laut Sportverwaltung ein Kooperationsvertrag mit einem Jugendklub oder Sportverein. Damit könne aber der Platz nicht mehr „so niedrigschwellig“ wie bisher genutzt werden, kritisiert Die Andere. Auch der Stadtteilrat für den Stern habe die freie Zugänglichkeit gefordert.

Stadtsprecherin Friederike Herold teilte auf PNN-Anfrage mit, eine nichtorganisierte öffentliche Nutzung sei nicht möglich, da bei Neubauten von Sportanlagen das Bundes-Immissionsschutzgesetz eingehalten werden müsse. An dem strittigen Feld müsste also eine 8,90 Meter hohe Schallschutzwand für voraussichtlich 350 000 Euro gebaut werden. Dieses Geld stehe nicht zur Verfügung, zudem würden sich „erhebliche optische Einschränkungen für die Anwohner“ ergeben, so die Sprecherin. Daher müsse ein Träger für die Platznutzung gefunden werden. Frei nutzbare Alternativen stünden mit einem Bolzplatz in der Pietschkerstraße und Freisportflächen in der Newtonstraße in der Nähe zur Verfügung. Seit Jahren wird in Potsdam ein Mangel an Sportplätzen kritisiert.

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