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Potsdam: Online und international

Auslandsmarketing und Vernetzung sind zentrale Baustellen des Tourismusmarketings. Doch Dieter Jetschmanegg, Fachbereichsleiter für Wirtschaft betont: Der Tourismus-Boom in Potsdam ist kein Selbstläufer.

Potsdams Tourismus boomt nach wie vor, „aber es ist ein Trugschluss zu denken, das sei ein Selbstläufer“. Das betonte Dieter Jetschmanegg, Fachbereichsleiter für Wirtschaft, am gestrigen Mittwochabend bei einem Runden Tisch Tourismus, zu dem die Stadt mit der Potsdam Marketing und Service GmbH (PMSG) geladen hatte. Die für Vermarktung und Touristen-Informationen zuständige Firma erarbeitet derzeit im Rahmen der so genannten „Tourismuskonzeption 2025“ der Stadt verschiedene Maßnahmen. Viele Punkte scheinen noch nicht sehr konkret, es geht um Leitbilder, Visionen und „Markenessenz“. Potsdam soll demnach neben dem Welterbe künftig auch als „Bereichernde Quelle des Wissens“ und „Königlich tolerante Insel“ auf sich aufmerksam machen.

Digitalisierung und Auslandsmarketing sollen in den nächsten Jahren stärker in den Fokus gerückt werden. Denn: Auch wenn die Gesamtbesucherzahl in der Stadt seit Jahren steigt, sind die Zuwächse bei ausländischen Touristen nur gering und bei bestimmten Herkunftsländern sogar rückläufig. Ab dem kommenden Jahr soll es deshalb ein eigenes Budget für Auslandsmarkting geben, so Nanette Neitzel von der PMSG. Damit soll beispielsweise in Kooperation mit dem Unesco-Welterbezentrum im April eine Kampagne online gehen, die Potsdam als Teil des „Royalen Europa“ vermarktet. Zielländer: China und die USA.

Insgesamt soll das Budget für Tourismus, so Jetschmanegg, „wenn alles glatt läuft, 2018 und 2019 deutlich besser ausfallen“. Die bereits erarbeiteten Schwerpunkte wie die Stärkung der Nebensaison oder die Verbesserung des Leitsystems sollen weiterverfolgt werden. Social Media, bisher noch in den Kinderschuhen – erst im Mai startete die PMSG eigene Accounts auf Facebook, Instagram und Twitter – soll gestärkt werden. Beispielsweise durch die Fortführung der „Selfie Stationen“. An diesen Punkten können Touristen sich selbst mit Attraktionen im Hintergrund fotografieren. Allerdings wurden die bestehenden Stationen bereits mehrfach zerstört und mussten nachgebessert werden.

Deutlich wurde bei der Veranstaltung, dass eine stärkere Vernetzung der Akteure ein Hauptziel aller ist. PMSG-Mitarbeiterinnen baten immer wieder darum, stärker mit ihnen zu kommunizieren und in den Austausch zu treten. Genau dieser kam bei der überwiegend als Vortrag gestalteten Veranstaltung jedoch zumindest für Manfred Gerdes, Vorsitzender der AG Innenstadt, zu kurz: „Meine Erwartungen wurden enttäuscht, ich hatte mehr Dialog erwartet.“

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