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Anschlüsse werden ersetzt: Nur noch fünf Bleirohre in ganz Potsdam

In den vergangenen zehn Jahren haben sich die bleihaltigen Anschlüsse erheblich reduziert. In diesem Jahr soll der Rest ersetzt werden. 

Potsdam - In Potsdam gibt es derzeit noch fünf bleihaltige Trinkwasserhausanschlüsse. Dies teilte die Energie und Wasser Potsdam (EWP) auf eine PNN-Anfrage mit. Damit habe sich die Zahl der bleihaltigen Anschlüsse in den vergangenen zehn Jahren erheblich reduziert. Von den im Jahr 2009 insgesamt vorhandenen rund 21.300 Hausanschlüssen Potsdams bestanden damals noch etwa 750 aus Blei. Die EWP hat seitdem alle Eigentümer, deren Hausanschlussleitungen aus Blei sind, per Serienbrief informiert. „Die meisten Leitungen konnten in den vergangenen Jahren durch die EWP und beauftragte Fachfirmen ersetzt werden“, heißt es von den Stadtwerken, deren Tochter die EWP ist.

Die noch vorhandenen fünf bleihaltigen Anschlüsse sollen noch in diesem Jahr ersetzt werden. Zum Versorgungsgebiet der EWP zählt auch die Gemeinde Schwielowsee. In deren Ortsteil Caputh haben derzeit noch acht Häuser Anschlüsse mit Anteilen von Bleileitungen. Auch diese sollen 2019 ersetzt werden. Innerhalb von Häusern könnten allerdings weitere bleihaltige Leitungen vorhanden sein, heißt es weiter: „Da die Verantwortung für die Hausinstallation bei den Kunden liegt, führen wir als EWP hierzu keine Statistik.“

So testet man zu Hause

Wer bezüglich der eigenen Hausleitungen unsicher sei, könne sie auf bestimmte Merkmale untersuchen: So seien Verbindungen von Bleileitungen immer gestopft oder gelötet. Geschraubte Verbindungen gebe es nicht. Blei klinge beim Klopfen mit einem metallischen Gegenstand dumpf und lasse sich leicht ritzen. Der entstandene Ritz glänze metallisch. Bleihaltige Leitungen seien außerdem in weiten Bögen verlegt. Winkelstücke aus Blei gebe es nicht, anders als etwa bei Kupferinstallationen. Bleirohre ließen sich leicht biegen und könnten durch Schlag mit einem harten Gegenstand an der Berührungsstelle leicht eingedrückt werden.

Bleirohre wurden seit Anfang des vorigen Jahrhunderts für Wasseranschlüsse verwendet. Das Blei wurde damals gern genutzt, weil es sich leicht formen lässt und bei Erschütterungen nicht so leicht bricht. In den 1970er-Jahren stellte man dann die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen fest, so dass ab 1973 in Deutschland keine Bleirohre mehr in der Trinkwasserversorgung verbaut wurden. Die vorhandenen Bleirohre wurden seitdem nach und nach ersetzt.

Grundstückseigentümer müssen Kosten tragen

Bei Hausanschlüssen ist in Potsdam für den Austausch die EWP verantwortlich. Laut der Wasserversorgungssatzung der Landeshauptstadt haben die Grundstückseigentümer die Kosten für den Austausch ihres Hausanschlusses zu tragen. In der Umsetzung hätten jedoch in der Vergangenheit in manchen Fällen unklare Eigentumsverhältnisse für Schwierigkeiten bei der Finanzierung gesorgt, so die Mitteilung der Stadtwerke. Für die Hausinstallation, also die Leitungen und Armaturen hinter dem Hauswasserzähler, ist der Hauseigentümer selbst verantwortlich.

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