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Landeshauptstadt: Noch mehr Leben im Stadtteil

Zweitägige Werkstatt in der Brandenburger Vorstadt / Im Frühjahr Rutschenturm an Sportplatz

Brandenburger Vorstadt - Wenn es stimmt, dass Potsdam die Stadt mit der größten Kinderwagendichte Deutschlands ist, dann hat dazu die Brandenburger Vorstadt ihr Schäflein beigetragen. Dennoch sind die hier lebenden Bürgerinnen und Bürger mit der damit verbundenen Lebendigkeit noch nicht voll zufrieden. Eine zweitägige Werkstatt im Gemeindehaus der Erlöserkirche am Wochenende hatte daher das Motto „Lebendiger Stadtteil“. Das Ziel: Noch mehr Kinderfreundlichkeit und ein noch besseres Zusammenleben aller Generationen der hier wohnenden Menschen.

Wie bei einem professionellen Workshop gab es unter der Moderation von Romy Brock und Uwe Rühling mehrere Arbeitsgruppen, die sich mit den Vorhaben 2008 beschäftigten. Beim Abschluss am Samstagnachmittag ließ Rühling, der Jugendarbeiter im Kirchenkreis ist, von einem Wollknäuel den Faden, an dem sich die etwa zwanzig im Kreis versammelten Werkstattteilnehmer festhielten, abwickeln. Beim Abschneiden eines Fädchens sollte jeder seine Empfindungen nach den zwei Tagen ausdrücken. „Ich wusste gar nicht, wo ich hier wohne“, lautete der anerkennende Spruch von Wolf Best, der aus dem Mainzer Raum in die Brandenburger Vorstadt Potsdams gezogen ist. So etwas gebe es nicht oft, dass die Bürgerinnen und Bürger ohne viel Getöse ihre Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen.

Zu diesen „Angelegenheiten“ gehört die Umgestaltung des alten „Sporti“, des Sport- und Spielplatzes zwischen Hans- Sachs-Straße und Park Charlottenhof. Die von André Falk ins Leben gerufene Initiative „Westkurve“ lässt nicht locker und mobilisiert immer wieder Hilfstrupps aller Altersgruppen, um das als Modell schon fertige Vorhaben in die Realität umzusetzen. Nächstes Ziel ist die Anlage eines Beach-Volleyballplatzes, für den im Frühjahr die Grube ausgehoben und mit Unterstützung des Kommunalen Immobilienservices (KIS) mit Sand gefüllt wird. Nach Ostern setzt eine regelrechte Bautätigkeit ein: Ein Turm mit einer röhrenartigen Rutsche entsteht, dazu ein Pavillon und vielleicht sogar etwas später ein Haus für das Regenprogramm. Als Ergebnis des Workshops beschäftigt sich eine Gruppe mit Entwurf und Kostenkalkulation. Bei diesen Spielplatzvorhaben handelt es sich nicht um grob zusammengezimmerte Baulichkeiten, sondern um solide Objekte. „Mit David Burkhardt verfügen wir über einen professionellen Spielplatzbauer“, sagt Rühling. Natürlich ist das Sportplatzoval selbst im Blick. Der Platz wird seit jeher von der Realschule und der Grundschule für den Sportunterricht genutzt. Für eine größere Sanierung fehle 2008 das Geld im Haushaltsplan, informiert Bauausschussvorsitzender Christian Seidel (SPD). Der KIS werde aber notwendige Instandhaltungen aus dem laufenden Haushalt bestreiten. Eine Grundsanierung sei ab 2009 denkbar.

Ferner drehte sich die Werkstatt um Stadtteilfeste und Weihnachtsmarkt, um die Zusammenarbeit der Initiativen im Stadtteil, um die leidigen Verkehrsprobleme und um die Aufarbeitung der Geschichte der Brandenburger Vorstadt. Letztere ist die Domäne von Helmut Krüger vom Verein Brandenburger Vorstadt. Eine aus drei Leuten bestehende Geschichtswerkstatt will die Historie weiter erforschen und die Ergebnisse im Wohngebiet publikumswirksam bekannt machen. Günter Schenke

Günter Schenke

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