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Dieser Tisch im Eingangsbereich des Potsdam Museums wirkt wenig einladend, findet Leserin Roswitha Becher.

© Roswitha Becher

Leserbriefe zum Potsdam Museum: „Noch grauer als vorher“

Zwei Potsdamerinnen schildern in separaten Leserbriefen, wie grau, unscheinbar und wenig einladend ihnen das Potsdam Museum erscheint - gerade im Vergleich zum neuen Museum Barberini.

"Der Aufgang ist kahl, ohne den Eindruck eines Hauses der Kunst zu vermitteln"

Noch bevor die Kunst Einzug hält, waren wohl 25 000 Interessierte da, die den fertig gestellten Barberini-Bau sehen wollten. Einmal an diesem wiederhergestellten Ort, besuchten wir das Potsdam Museum, um nach diesem Eindruck der schönen Proportionen und der wunderbaren Farbgestaltung unser Museum in Augenschein zu nehmen.

Das Haus ist nach dem Betreten einer x-beliebigen Behörde ähnlich. Ein schräggestellter Tisch mit Stuhl, eine Wandzeitung dahinter, bilden das Entree. Der Aufgang ist kahl, ohne den Eindruck eines Hauses der Kunst zu vermitteln. Zwei Türen durch Absperrung verweisen: Hier ist der Besucher unerwünscht. In einer Ecke sind abgestellte Gegenstände der Blickpunkt mit einem Fernseher in der oberen Ecke. Kein Bild, keine Skulptur, keine Gestaltung sagen etwas über die Bestimmung des Hauses.

Der Kassenbereich ist genau so stiefmütterlich belassen. Da ist ein kleiner Rollcontainer Blickfang mit einigen Druckerzeugnissen. In einer Nische standen Garderobenständer, beim nächsten Besuch war sie leer und öd.

Laden die unmotiviert aufgestellte Tische und Stühle, ohne Hintergrundgestaltung der Wand, zum Verweilen ein?

Geht man in das Café, wird man von einer Kisten- und Brettergestaltung gleich wieder zum Gehen aufgefordert. Es mag ein stilistischer Gag für einen Jugend- und studentischen Aufenthaltsort sein, aber mit dem außen am Eingang aufgestellten Sitzbereich mit Kisten und Paletten steht es kontrastierend zum historisch anmutenden Bau. Wer hat das entworfen und genehmigt? Es ist die Visitenkarte, das Entree des Hauses, das in einer Konkurrenzsituation Besucher anziehen soll. Ein unverzeihlicher Gegensatz, das sieht sehr nach Provinz aus. Es ist kein Aushängeschild für eine ästhetische Stätte der Kunst.

Traurig für diesen schönen, neuentstandenen Ort, an dieser exponierten Stelle. Da ist dringender Handlungsbedarf angesagt. Da es sicher ein Depot mit Gemälden gibt und an Farbe kein Mangel herrscht, gibt es sicher eine machbare und kostengünstige Lösung.

Roswitha Becher, Potsdam

"Das Potsdam Museum sollte sich einen Gestalter leisten"

Mit dem gestalterisch und farblich gelungenen Museum Barberini erscheint mir das benachbarte Potsdam-Museum noch grauer als vorher. Abgesehen von der zugestrichenen Fassade ist der Eindruck des Entrees auch nicht viel besser (zum Beispiel „Wandzeitungskasten“ gleich rechts, im Souterrain wie im 1. OG werden Tische und Stühle für Veranstaltungen abgestellt u.v.m.).

Wir wissen jetzt, dass das „knastgraue“ Gitter im Haus nicht vor 2025 entfernt werden kann, aber muss sich der Eindruck im gesamten Eingangsbereich ausbreiten?

Es ist ein Museum und Kunsthaus, wunderbare Ausstellungen wurden bisher schon gezeigt, eine interessante Dauerausstellung existiert in der oberen Etage, auf die es leider auch kaum einen Hinweis gibt.

Das Haus sollte sich einen Gestalter leisten, es ist es wert und die Besucher aus dem In- und Ausland werden es bemerken.

Marlies Deponte, Potsdam


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Roswitha Becher, Marlies Deponte

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