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Wegen massiven Schimmelbefalls in der Potsdamer Flüchtlingsunterkunft an den Kopfweiden wurden drei Appartements geräumt.

© privat

Kommentar über den Schimmelbefall im Asylheim: Niemand sollte in einer Schimmel-Wohnung leben. Niemand.

Die Bewohner einer Potsdamer Asylunterkunft beschwerten sich über den Schimmel in ihrer Wohnung, die Heimleitung kümmerte sich aber nicht. Und hielt der syrischen Familie eine Standpauke, als die Sache dabei war, publik zu werden. Ein Kommentar über dieses mehr als fragwürdige Verhalten.

Von Katharina Wiechers

Potsdam - In einer Wohnung, in der die Wand vor lauter Schimmel mehr schwarz statt weiß ist, will niemand wohnen. Erst recht nicht mit einem wenige Wochen alten Säugling, wie die junge syrische Familie, die sich in der Unterkunft an den Kopfweiden genau in dieser Situation befand. Ein Glück für die drei und die anderen betroffenen Bewohner, dass eine ehrenamtliche Helferin sich ein Herz fasste und sich an diese Zeitung wandte. Denn Beschwerden bei der Heimleitung waren verpufft, unternommen wurde nichts.

Und noch schlimmer: Als die Leitung mitbekam, dass die Sache dabei war, publik zu werden, hielt sie dem syrischen Paar sogar noch eine Standpauke. Und das ist an der ganzen Geschichte der eigentliche Skandal. Dass man den Menschen, die vor Diktatur und Krieg zu uns geflohen sind, Angst macht, wenn sie sich für ihre Rechte und die Gesundheit ihres Babys einsetzen. Und da ist es auch ganz unerheblich, warum der Schimmel entstanden ist, ob die Baufirma gepfuscht hat oder die Bewohner falsch gelüftet haben. Wenn eine Wohnung so aussieht, wie es auf den Bildern zu sehen ist, sollte dort niemand mehr wohnen. Niemand.

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