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Landeshauptstadt: Nicht dasselbe

ATLAS Von Günter Schenke So mancher, der den auf seine volle Höhe von 24 Metern gewachsenen Bühnenturm des neuen Hans-Otto-Theaters an der Schiffbauergasse erblickt, fühlt sich an den viel geschmähten Gleitkern des angefangenen Neubaus am Alten Markt erinnert. Doch was so ähnlich aussieht, ist lange nicht dasselbe.

ATLAS Von Günter Schenke So mancher, der den auf seine volle Höhe von 24 Metern gewachsenen Bühnenturm des neuen Hans-Otto-Theaters an der Schiffbauergasse erblickt, fühlt sich an den viel geschmähten Gleitkern des angefangenen Neubaus am Alten Markt erinnert. Doch was so ähnlich aussieht, ist lange nicht dasselbe. Dieser alte Betonkern ging auf einen Beschluss des DDR-Ministerrates aus dem Jahre 1985 zurück, wonach Potsdam zur 1000-Jahr-Feier 1993 ein neues Theater erhalten sollte. Doch 1991 beschloss die noch in der DDR frei gewählte Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, den Rohbau abzureißen. Sicher hätte die Stadt mit dem Bau am Alten Markt ein attraktives und funktionsfähiges Haus erhalten und hätte sich die kostenaufwändige Prozedur mit dem Bau der „Blechbüchse“ erspart. Doch ist Bedauern heute nicht mehr angebracht. Mit dem Abriss ist zumindest die Möglichkeit gegeben, dem Areal an der Nikolaikirche wieder ein Gesicht zu geben, das sich dem historischen Bild annähert. Dass das lange dauern wird, ist trotz des teilweisen Wiederaufbaus des Fortunaportals inzwischen klar geworden. Was aber vor allem zählt ist die sichere Aussicht, auf einer früheren Industrielandschaft an der Havel, die eigentlich ein himmlischer Standort ist, ein modernes und Aufsehen errregendes neues Theaterhaus zu erhalten. Damit scheint der Ruf Potsdams als Theaterstadt für die Zukunft gesichert.

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