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Auch in Potsdam werden viele Wohnungen mit Gas beheizt.

© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Neues Bürgerbegehren in Potsdam: Unterschriftensammlung für Gasausstieg bis 2030

„Tschüss Erdgas!“: Unter diesem Motto will eine Initiative die Kommunalpolitik zu einem schnelleren Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energien drängen.

Unter dem Motto „Tschüss Erdgas!“ startet in diesen Tagen ein neues Bürgerbegehren in Potsdam. Ziel: In der Landeshauptstadt soll ab dem Jahr 2030 keine Energie und Wärme mehr verwendet werden, die aus fossilen Rohstoffen erzeugt wurde. Das erklärte einer der Initiatoren, der Potsdamer Markus Lehnshack, den PNN am Montag auf Anfrage.

Sie fordern, dass nicht weiter in fossile Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen investiert werden dürfe. Nötig seien dezentrale Wärmelösungen, zum Beispiel vermehrt der Einsatz von Geo- oder Solarthermie zur Wärmeversorgung.

Ferner bedürfe es „breiter Anreize zur energetischen Gebäudesanierung“, wie die Initiatoren um Lehnshack in einem Initiativenaufruf schreiben. In Potsdam würden noch immer mehr als drei Viertel der Energie durch Gas erzeugt. Das könne man ändern, weil bis 2030 ohnehin ein Ersatz für das Gaskraftwerk-Süd beschafft werden müsse, so Lehnshack.

Markus Lehnshack zählt zu den Initiatoren des Projekts.

© Foto: privat

„Raus aus der fossilen Abhängigkeit“

„Wir müssen endlich raus aus der fossilen Abhängigkeit, die unser Klima anheizt und unseren Planeten gefährdet“, heißt es in dem Aufruf weiter. Potsdam besitze mit seinem Masterplan Klimaschutz und auch der Dekarbonisierungsstrategie der Stadtwerke bereits detaillierte Konzepte, wie eine Energiewende gelingen könne, sagte Lehnshack: „Wir wollen aber, dass Potsdam das Tempo dafür deutlich erhöht.“

Unterstützt wird das Bürgerbegehren von Initiativen wie „Potsdam autofrei“, dem Bund für Umwelt und Naturschutz und von den Grünen. Lehnshack verwies auf die Homepage www.tschuess-erdgas.de, über die Interessierte bei dem Bürgerbegehren mithelfen und zum Beispiel Unterschriften sammeln können. Ähnliche Initiativen gibt es laut Lehnshack auch in anderen Kommunen, um eine „Klimawende von unten“ zu erreichen, die Politik also unter Handlungsdruck zu setzen.

Ziel, sagte Lehnshack, sind rund 17.000 Unterschriften für die Forderungen, damit sich die Stadtpolitik mit dem Thema befassen muss. Würde diese die Forderung ablehnen, käme es zum Bürgerentscheid an den Wahlurnen. In den vergangenen Jahren waren Bürgerbegehren in Potsdam wiederholt gescheitert, vor allem wegen unzulässiger Fragestellungen. Man lasse sich hier von dem Verein „Mehr Demokratie“ beraten, um solche Fehler möglichst zu vermeiden, sagte Lehnshack.

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