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Christian Kube und Tim Riemann vom Stadtteilladen Bornstedt.

© SEBASTIAN GABSCH

Neuer Standort nach fünf Jahren: Potsdamer Stadtteilladen in Bornstedt vergrößert sich

Vom Französischkurs bis zur Sommerkneipe: Die Einrichtung sorgt seit ihrer Eröffnung für die Belebung des Stadtteils. Künftig soll es auch mehr Abendveranstaltungen geben.

Bornstedt hat nach wie vor den Ruf, eine Schlafstadt zu sein: Viel Wohnen, kaum Gastronomie, wenig soziale Interaktion. Doch gerade der Wunsch nach letzterem ist groß, wie der Erfolg des Stadtteilladens Bornstedt zeigt: Seit 2018 bringt die Einrichtung Bornstedterinnen und Bornstedter zusammen, ist Anlaufpunkt für gesellschaftliches Engagement, veranstaltet Stadtteilfeste und bietet Französischunterricht, Gitarrenkurse, Klangmediation oder Computerberatung an.

Am heutigen Freitag feiert der Stadtteilladen nicht nur sein fünfjähriges Bestehen, sondern auch die Eröffnung der neuen Räumlichkeiten in der Jochen-Klepper-Straße, die von 15 bis 21 Uhr mit Musik, Essen und Getränken begangen wird.

Der neue Standort ist größer und verfügt über eine Küche, durch die sich ganz neue Möglichkeiten ergeben: „Früher konnten wir den Laden zum Beispiel nicht für private Feiern zur Verfügung stellen“, sagt Heike Roth von der Soziale Stadt Pro Potsdam gGmbH, die künftig in einem der Räume soziale Beratungen anbieten wird. Auch mehr Abendveranstaltungen soll es geben.

Der alte Standort platzte aus allen Nähten

Der alte Laden in der Georg-Herrmann-Allee hatte nur einen Raum sowie ein kleines Büro und ein Lager; zu wenig für die rund 100 Menschen, die den Stadtteilladen im Schnitt pro Woche besuchen und hier etwa zum Stadtteilcafé, zur Spielerunde oder zum Aquarellmalkurs zusammen kommen. 64 Quadratmeter hatte das alte Ladenlokal, das neue ist mit 170 Quadratmetern mehr als doppelt groß.

Nun gibt es neben dem großen Raum noch einen zweiten, ein Büro, Lagerflächen und den Beratungsraum für Soziale Stadt Pro Potsdam. „Jetzt ist es erstmals möglich, zwei Veranstaltungen parallel laufen zu lassen“, sagt Tim Riemann vom Stadtteilladen. Auch Angebote wie Eltern-Kind-Gruppen, die man früher aus Platzgründen auslagern musste, sollen wieder möglich sein.

Stadtteilkoordinator Christian Kube erinnert sich noch, wie es vor fünf Jahren angefangen hat: „Als wir den Laden aufgemacht haben, kamen 200 Menschen zur Eröffnung – das hat mich ziemlich geflasht. Man hat gemerkt, die Leute wollen das hier.“

Als wir den Laden aufgemacht haben, kamen 200 Menschen zur Eröffnung – das hat mich ziemlich geflasht. Man hat gemerkt, die Leute wollen das hier.

Stadtteilkoordinator Christian Kube über den Start 2018

Die Einrichtung wurde gut angenommen und war so schnell so frequentiert, dass man an Kapazitätsgrenzen stieß. Für manche Angebote war der Stadtteilladen ein regelrechtes Sprungbrett: Aus einem Yogakurs entwickelte sich wenig später ein eigenes Yogastudio in Bornstedt.

Auch zahlreiche größere Veranstaltungen haben in den letzten fünf Jahren zur Belebung von Bornstedt beigetragen: Das Stadtteilfest Bornstedt, der Adventsmarkt auf dem Johan-Bouman-Platz, die Bornstedter Sommerkneipe, mehrere Flohmärkte oder der Fotowettbewerb im letzten Jahr wurden maßgeblich vom Stadtteilladen organisiert.

Kube war dabei immer wichtig, Neuhinzugezogenen Orientierung zu bieten und den Menschen im Stadtteil dabei zu helfen, sich gegenseitig kennenzulernen: „Wenn man hierher zieht, weiß man ja erst mal gar nicht, was es so gibt in Bornstedt“, sagt Kube. Wer wissen möchte, wo und wie man sich vor Ort sozial engagieren möchte, bekommt hier die nötigen Kontakte.

„Es gibt bei vielen das Bedürfnis, einen regelmäßigen Treffpunk zu haben“, sagt Riemann. „Es gibt einige Menschen hier, die einfach kurz für zehn Minuten reinschauen, Hallo sagen, einen Kaffee trinken und dann wieder gehen.“

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