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Landeshauptstadt: Netzwerke für die Jugendhilfe

Stadt will mehr Angebote für Eltern schaffen

Engere Vernetzung und bessere Angebote für Eltern – das sind einige Kernpunkte des neuen Jugendhilfeplans, den die Stadt am Dienstag vorstellte. Das strategische Konzept soll politischer Wegweiser für die kommenden vier Jahre sein und wird in der nächsten Woche ins Stadtparlament eingebracht. Damit will die Stadt auf die veränderte Bevölkerungsstruktur und auf neue Herausforderungen an Jugendhilfe reagieren.

Während im Zeitraum des vergangenen Fünfjahresplans die Zahl der zwölf- bis 18-Jährigen abnahm, steigt nun zwischen 2014 und 2018 die Zahl der Jugendlichen um gut 3500. Diese Altersgruppe will die Landeshauptstadt deshalb stärker in den Fokus nehmen. Gleichzeitig werden in den nächsten Jahren rund 800 Plätze für Kinderbetreuung in Krippe, Kita und Hort benötigt. Das bundesweit geltende Kinderschutzgesetz, das seit 2012 in Kraft ist, fordert ebenfalls eine neue strategische Ausrichtung der Jugendhilfe. Demnach sollen Kinder frühzeitig vor Verwahrlosung und Missbrauch geschützt werden. Jugendämter sind angehalten, stärker als bisher Netzwerke zwischen Ämtern, Ärzten, Schulen und Beratungsstellen einzurichten.

„Wir wollen in den Sozialräumen eine Atmosphäre schaffen, in der Kinder gut in Netzwerken aufgehoben sind“, sagte Elona Müller-Preinesberger, Beigeordnete für Soziales und Jugend (parteilos), bei der Vorstellung des Plans. Dabei will die Stadt künftig nicht mehr nur präventiv handeln, sondern selbst aktiver werden. Vor allem die Eltern sollen stärker miteinbezogen werden. „Wir wollen Orte der Begegnung schaffen, ohne dass die Eltern ins Jugendamt gehen müssen“, so Müller-Preinesberger. Diese Orte könnten Eltern-Kind-Zentren sein, aber auch Kindergärten und Schulen. Fragen zum Umgang mit Medien und Erziehungs- und Ernährungsfragen sollen dabei im Fokus stehen. Auch müsse sich die Stadt derzeit den rund 160 Migrantenkindern widmen, um in Absprache mit Kita-Erziehern den Förder- und Betreuungsbedarf auszuloten.

Bildungsexperte Stefan Wollenberg (Die Linke) hält den Plan für ein solides Konzept. Vor allem müsse das Augenmerk auf die Qualität der Kitas gelegt und die Bildungsarbeit verstärkt werden. „Auch unter ökonomischen Gesichtspunkten macht es Sinn, Probleme frühzeitig zu erkennen und Angebote für Eltern zu machen, um spätere Kosten zu vermeiden“, sagte Wollenberg. giw

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