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Schulhofromantik. Martin Kühn spielt Mädchenschwarm „Benny“.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Nerds gibt’s überall

Jugendtheatergruppe spielt „Grease“-Adaption

Natürlich haben sie sich als Theatergruppe den Film angeguckt. „Grease“ von 1978 mit John Travolta und Olivia Newton-John. Kitschig, aber schön fanden die Jugendlichen ihn. Jetzt bringen „The Fresh Fruits“ ihre eigene Version des erfolgreichen Broadway-Musicals auf die Bühne im Treffpunkt Freizeit. „Summerlovin’ – The One That I Want“. Am heutigen Donnerstag ist Premiere.

Seit Februar proben sie wöchentlich, Tanzen, Singen, Schauspielern. Viele haben schon Erfahrungen beim Kindermusiktheater Buntspecht gesammelt oder mit der Jugendgruppe in den vergangenen Jahren die „West Side Story“ und „Dracula“ aufgeführt. Für manche ist aber auch alles neu. Jakob und Martin erfuhren aus der Zeitung, dass neue Darsteller gesucht würden und gingen zum Casting. Insgesamt sind unter den 21 Jugendlichen sechs Jungs. Martin hat sogar eine Hauptrolle bekommen, er spielt den gut aussehenden Benny, in den gleich zwei Mädchen unsterblich verliebt sind: die Cheerleaderkapitänin und die neue Schülerin. Das schafft Probleme im eitlen Gefüge zwischen Schülercliquen, Sportmannschaften, It-Girls und Strebern.

Obwohl die Geschichte in den USA spielt und aus den 1950er Jahren stammt, sei sie nicht weltfremd, meinen die Jungs. Diese Stereotype gebe es auch auf deutschen Schulhöfen, sagt Leroy. „Arschlöcher und Nerds gibt’s überall. Und komischerweise stehen die Mädchen drauf.“ Die Mädchen widersprechen nicht und haben Spaß daran, diese Rollen auf der Bühne auszuleben. In Cheerleaderkostümen und Schuluniformen mit kurzen Röcken tanzen sie die Choreografien der Tänzerin Maria Wähnke. Die Musik stammt von dem Potsdamer Musiker Peter Eichstädt, die Texte von Tamina Ciskowski. Manche Titel sind original wie „Summernights“ und „Footloose“ und lassen vergangene Jahrzehnte aufleben.

Bei der Probe am vergangenen Mittwoch wird noch an kleinen Schwachstellen gearbeitet. „Ihr müsst mehr lächeln“, sagt Wähnke, und mit dem Spagatsprung im Eingangslied ist sie auch noch nicht zufrieden. Leroy hat zudem Knieprobleme, aber das wird schon, sagt er. Maria Wähnke ist auch zuversichtlich. „Es macht viel Spaß mit ihnen zu arbeiten, sie trauen sich viel zu und sind sehr diszipliniert.“ Das Tanzen war vor allem für die Jungs neu. „Das macht man heute ja nicht mehr“, sagt Martin. Er hat jetzt Blut geleckt und möchte mit Schauspielern und Tanzen weiter machen. S. Pyanoe

Premiere im Treffpunkt Freizeit, Am Neuen Garten 64, heute um 11 Uhr; Aufführungen am 7. 7. um 11 und 18 Uhr, am 8. und 9. 7. um 11 und 16 Uhr. Karten kosten 8 Euro.

S. Pyanoe

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