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Die neue Modulschule am Humboldtring hat 5,2 Millionen Euro gekostet.

© Sebastian Gabsch

Schulnot in Babelsberg sorgt für Streit: Nach SPD-Kritik prüft Verwaltung Alternativen

Eltern hatten mit Klagen gedroht, weil ihre Kinder in Zentrum-Ost in die Schule gehen sollen. Nun soll es eine Containerlösung an der Goethe-Schule geben.

Babelsberg - Angesichts von Elternprotesten im südlichen Babelsberg prüft die Bildungsverwaltung nun, ob eine zeitweise Erweiterung der Goethe-Grundschule in der Stephensonstraße möglich ist. Bis zum Bildungsausschuss am 19. Dezember sollen erste Ergebnisse feststehen, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow am Donnerstag auf PNN-Anfrage. Neben der Frage, ob Unterrichtsräume in Containerform aufgestellt werden könnten, müsse auch klar sein, wie die Hortbetreuung oder der Sportunterricht sichergestellt werden können, hieß es.

Wie berichtet ärgern sich derzeit rund 30 bis 40 Eltern aus dem Bereich Großbeerenstraße, dass ihre Kinder an der zwei Kilometer entfernten Übergangsschule am Humboldtring in Zentrum-Ost eingeschult werden, weil sie vielleicht keinen Platz an der viel näheren Goethe-Grundschule bekommen. Sogar mit Klagen gegen die Stadt wird nun gedroht. Mit ihren Befürchtungen hatten sich die Eltern auch an die Stadtverordneten gewandt, die im April 2016 den 5,2 Millionen Euro teuren Plänen für die Interimsschule am Humboldtring zugestimmt hatten – die explizit auch für Babelsberg errichtet wurde.

Erweiterung bereits mehrfach geprüft - und verworfen

Gleichwohl hat die SPD-Fraktion angesichts der Elternproteste auch die jetzt in Prüfung befindliche Erweiterung der Goethe-Grundschule gefordert. „Wir fordern eine Lösung auf dem Schulcampus der Goethe-Schule statt auf dem Rücken der Kleinsten“, teilte SPD-Fraktionschef Pete Heuer bereits am Mittwoch mit.

Das wiederum sorgte für Kritik aus der Linken. Deren Fraktionsvize Stefan Wollenberg sagte am Donnerstag, es sei „unverantwortlich, jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf zu treiben“. Die Erweiterung der Goethe-Schule sei schon mehrfach mit negativem Ergebnis geprüft worden. Die Forderung der SPD erwecke daher „falsche und unerfüllbare Erwartungen bei betroffenen Familien“. Die Entscheidung der Stadtverordneten für das Provisorium am Humboldtring sei in Kenntnis der damit verbundenen Nachteile gefallen. Wollenberg: „Wir sollten so schnell wie möglich dauerhaft tragfähige Lösungen für Babelsberg schaffen und den Umgang mit den Übergangslösungen optimieren, statt jede Woche neue Varianten zu prüfen.“

Wie berichtet wird seit Monaten überlegt, ob eine neue Grundschule am Filmpark gebaut werden kann – oder doch auf dem Sportplatz Sandscholle. Letzteres lehnt vor allem die SPD ab. Der Vorsitzende des Bildungsausschusses, Clemens Viehrig (CDU/ANW), forderte in dieser Frage eine zügige Entscheidung: „Eltern wollen Planungssicherheit und nicht eine temporäre Lösung nach der anderen.“ Bereits im Frühjahr hatte das Bildungsdezernat bestätigt, dass im südlichen Babelsberg nur noch rund 38 Prozent der dort lebenden Grundschüler mit einem Schulplatz versorgt werden können.

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