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Die Potsdamer Beauftragte für Menschen mit Behinderung, Tina Denninger, hofft auf eine möglichst hohe Wahlbeteiligung.

© Andreas Klaer/PNN

Nach jahrelangen Querelen: Potsdam wählt einen neuen Behinderten-Beirat

Es geht um die offizielle Vertretung für rund 25.000 behinderte Menschen in Potsdam. Sie kann ab sofort per Briefwahl bestimmt werden.

Die Stadtverwaltung versucht den Neustart für den nach massiven persönlichen Querelen aufgelösten Behindertenbeirat. Ab sofort können für die Neuwahl des Gremiums die Briefwahlunterlagen beantragt werden. Darüber informierte Potsdams Behindertenbeauftragte Tina Denninger am Freitag die Presse.

Demnach gibt es sieben Plätze zu vergeben und 13 Kandidaten dafür. Diese sind allesamt unter www.potsdam.de/beiratswahl aufgelistet. So schreibt zum Beispiel der Kandidat Dieter Funk, er wolle mit seinen Erfahrungen als Rolli-Fahrer und als langjähriger Mitarbeiter einer Bundesbehörde dafür sorgen, Barrieren zu erkennen und zu minimieren.

Die Kandidatin Lea Magdalena Voitel wiederum schreibt, sie wolle sich für mehr Teilhabe behinderter Menschen einsetzen, beispielsweise mit passenden Sport- und Freizeitangeboten. Denninger sagte, sie hoffe auf eine möglichst hohe Wahlbeteiligung – um auch den Stellenwert zu verdeutlichen, den Inklusion und Teilhabe in Potsdam besitzen. Es gehe auch darum, dass behinderte Menschen in Potsdam „so repräsentiert werden, wie sie es sich wünschen“.

Die Wahlunterlagen müssen bestellt werden

Die eigentliche Wahl findet am 1. September von 14 bis 18 Uhr im Stadthaus statt. Vorher kann allerdings die Briefwahl beantragt werden. Die Unterlagen dafür müssen bis 16. August beim Büro für Chancengleichheit und Vielfalt unter teilhabe@rathaus.potsdam.de angefordert werden. Grund: Ein Wählerverzeichnis liegt der Stadtverwaltung nicht vor.

Wählen dürfen alle Potsdamerinnen und Potsdamer ab 16 Jahren, die eine Behinderung nachweisen können. Um abzustimmen, kann man auch im Vorfeld des Wahltermins einen Termin im Rathaus machen. Denninger selbst will auch in Einrichtungen für Behinderte zur Wahl aufrufen. Eine Besonderheit: Jeder Teilnehmer hat bis zu sieben Stimmen. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los.

Ich hoffe auf eine hohe Wahlbeteiligung, damit die Menschen mit Behinderung in Potsdam so repräsentiert werden, wie sie es sich wünschen.

Tina Denninger, Beauftragte für Menschen mit Behinderung in Potsdam

Um ähnliches Chaos wie in der Vergangenheit zu vermeiden, wird das Gremium, das sich um die Belange von rund 25.000 Potsdamern mit Behinderung kümmern soll und sie vertreten soll, komplett neu aufgestellt. So sind diesmal sieben gewählte Vertreter vorgesehen, dazu sieben weitere Abgeordnete von Behindertenwerkstätten und Verbänden zum Thema sowie der SPD-Stadtverordnete Uwe Adler, der Vorsitzende des Sozial- und Inklusionsausschusses.

Weiter hieß es, auch die Mitarbeit nicht stimmberechtigter Engagierter in dem Beirat sei möglich. Um die Debatten geordnet laufen zu lassen, bekommt das Gremium auch eine Moderation gestellt. Der vorherige auseinandergebrochene Beirat war noch per Losverfahren bestimmt worden.

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