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Landeshauptstadt: Nach 214 363 Kilometern ist Schluss IHK-Berater Peter Schneider im Ruhestand

„Jetzt muss er ein neues Auto kriegen“, rief ein Gast gestern bei der Abschiedsfeier von Peter Schneider im Gebäude der Potsdamer Industrie- und Handelskammer (IHK). 214 363 Kilometer sei Schneider in seiner Dienstzeit mit dem Auto unterwegs gewesen.

„Jetzt muss er ein neues Auto kriegen“, rief ein Gast gestern bei der Abschiedsfeier von Peter Schneider im Gebäude der Potsdamer Industrie- und Handelskammer (IHK). 214 363 Kilometer sei Schneider in seiner Dienstzeit mit dem Auto unterwegs gewesen. Er arbeitete als Ausbildungsberater für gastronomische Berufe und für das Prüfungswesen der Köche, Beiköche und Helfer im Gastgewerbe. Zudem war er für die fachliche Anleitung und Organisation der IHK-Küchenmeisterprüfungen verantwortlich. Im Alter von 62 Jahren ging der gebürtige Brandenburger, der seine Schulzeit in Rathenow verbrachte, gestern in den Vorruhestand. Schon als Jugendlicher habe er immer Koch oder Konditor werden wollen, sagte Schneider. Seine Lehre zum Koch und Kellner schloss er 1962 im Klosterkeller in Potsdam ab, bevor er drei Jahre zur Nationalen Volksarmee der DDR ging. Eine Anstellung als Fachreferent für Gastronomie beim Konsum-Bezirksverband Potsdam sowie ein Fernstudium zum Diplombetriebswirt für Gastronomie und Berufspädagogik folgten. Seit 1995 arbeitete Schneider als Ausbildungsberater für die IHK in Potsdam. Besonders hervorzuheben seien sein Engagement und seine Arbeitsleistung im Landesprüfungserstellungsausschuss beim Erarbeiten der Ausbildungsregelungen und theoretischen Prüfungsaufgaben für Lernbehinderte in den Berufen Beikoch und Helfer im Gastgewerbe, so ein Fachlehrer der Sonderpädagogischen Berufsschule im Berufsbildungswerk des Oberlinhauses Potsdam. Während seiner Arbeitszeit habe er immer wieder schöne und außergewöhnliche Ereignisse erlebt, erzählte Schneider. So habe der Vater eines durchgefallenen „Schnürschuhs“ – wie er seine Auszubildenden gerne nannte – dem Prüfungsausschuss vergeblich 1000 Euro angeboten, damit sein Sohn bestehe. Als Problemlöser, der gut mit Jugendlichen umgehen und sie motivieren kann, sei er bekannt. Dies konnte er nach eigenen Angaben in 1005 Problemklärungsgesprächen beweisen. „Ein bisschen Wehmut ist auch dabei“, sagte Schneider gestern zu seinem Abschied. Peter Schneider sei niemand, der zuhause sitzen werde. Er werde aktiv bleiben, darin waren sich die Gäste der Abschiedsfeier einig. Schneider werde auch in Zukunft ehrenamtlich in Prüfungskommissionen gastronomischen Ausbildung tätig sein. Zum Abschied gab es gestern von der Kocholympiamannschaft zubereitete Leckereien. Privat mag Schneider es einfacher: Kohlroulade mit Salzkartoffeln ist sein Lieblingsessen. M. Piest

M. Piest

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