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Sport: Ministerin musste paddeln

Nun ist Barbara Richstein Schirmherrin über Potsdamer Projekt

Nun ist Barbara Richstein Schirmherrin über Potsdamer Projekt Von Michael Meyer Pünktlich zum Beginn des Jahres 2004, das von der Europäischen Kommission zum „Jahr der Erziehung durch Sport“ erklärt wurde, stellte der Verein Preussen-Kanu im OSC Potsdam gestern sein Projekt „Kanu im Schulsport“ vor. Mit Barbara Richstein als Brandenburgs Ministerin der Justiz und für Europaangelegenheiten übernahm unter diesem Aspekt genau die richtige Landespolitikerin die Schirmherrschaft über die Zusammenarbeit der Preussen-Kanuten mit derzeit vier Potsdamer Schulen. Nach der Voltair- und der Rosa-Luxemburg-Gesamtschule Potsdam sowie der Realschule Groß Glienicke unterzeichnete gestern auch Schulleiter Dieter Rauchfuß vom Potsdamer Helmholtz-Gymnasium einen entsprechenden Kooperationsvertrag mit den Paddlern, bei denen dank Landes-Unterstützung Jana Iszczek auf ABM-Basis diese Zusammenarbeit betreut. Im Drachenboot paddeln „Helmhöltzer“ trotzdem schon seit Schuljahresbeginn, „und die Resonanz ist groß“, wusste ihr Sportlehrer Roland Köhler. „Schließlich macht das mehr Spaß als in der seit Jahren bekannten Sporthalle, und ich bekomme viel weniger Entschuldigungszettel als früher“ Innerhalb der Schul-Arbeitsgemeinschaft machen rund vierzig Schüler mit, in der Sekundarstufe II gehört das Paddeln inzwischen auch zum Sportunterricht am Gymnasium. Bis Oktober wurde auf der Havel gepaddelt, jetzt steht wöchentliches Krafttraining auf dem Stundenplan. Von ähnlich guten Erfahrungen erzählte auch Christian Matthes, Referendar für Französisch und Sport an der Voltair- Gesamtschule, die das Projekt vorwiegend zur Ganztagsbetreuung nutzt: „Unsere Schüler wollten bis kurz vor Weihnachten unbedingt aufs Wasser.“ Und Sportlehrerin Sarina Fischer von der Rosa-Luxemburg-Gesamtschule wusste zu berichten: „Anfangs hatten viele Schüler Angst, überhaupt ins Boot zu klettern. Am Ende wollten sie dann nicht mehr raus.“ Was Christin Stadtkus aus der Klasse 9c ihrer Schule erklärt: „Es macht eben Riesenspaß.“ Weshalb die 15-Jährige inzwischen auch im Verein paddelt; so wie schon manch anderer Schüler. Preussen-Kanu-Sportwart Olaf Reppich verhehlt nicht, dass dies erwünschter Nebeneffekt der Kooperation ist, an der zur Zeit 110 Kinder und Jugendliche beteiligt sind. „Jahreshöhepunkt dessen wird der 2. Potsdamer Drachenboot-Cup für Schüler am 17. Juni sein“, erzählte er. Und Barbara Richstein wünscht sich, „dass das Projekt ausgebaut wird“. Die 38-Jährige, eher ambitionierte Läuferin und Fallschirmspringerin, saß ebenfalls schon im Drachenboot. „Das war bei Benefizrennen in Kladow“, erinnerte sie sich. „Ich musste leider paddeln und durfte nicht trommeln.“ Dafür trommelt sie nun für einen guten Zweck. Den Preussen-Kanuten gab sie den Tip, dass die EU für das „Jahr der Erziehung durch Sport“ auch bestimmte Förderprogramme aufgelegt hat.

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