103. Geburtstag: „Mindestens 107 Jahre alt, so wie der Heesters“

Potsdam - Lächelnd sitzt Anni Malitzki in ihrem Zimmer vor den Blumensträußen und Glückwunschkarten, die sie geschenkt bekommen hat. Am Samstag feierte die zierliche Frau ihren 103. Geburtstag. Da kam auch die große Familie zu Besuch, zwei Töchter, drei Enkelkinder und Urenkel. Seit 2011 lebt die rüstige Frau im Haus Katharina des Fontiva Wohn- und Pflegeheims in der Leiblstraße. Am gestrigen Montag brachte auch eine Vertreterin der Stadt einen Blumenstrauß und die Glückwünsche des Oberbürgermeisters vorbei. Den Trubel um ihr Alter und ihre Person nimmt Malitzki gelassen. „Da ist der Zahnarztbesuch schlimmer“, erzählt ihre Enkelin Gabi Kolberg lachend.

Anni Malitzki lebt seit fast 80 Jahren in Potsdam. Geboren wurde sie am 2. September 1914 in Schweskau in der Lüneburger Heide. Nach der Schule arbeitete sie als Haushaltshilfe, später in einer Molkerei. Nach Potsdam kam sie der Liebe wegen. Ihr Ehemann Gerhard wurde 1939 zum Wehrdienst hierher versetzt. Ihr Mann starb während des Zweiten Weltkriegs an der Front.

Als Alleinerziehende arbeitete Malitzki in den Nachkriegsjahren zunächst als Schaffnerin bei der Potsdamer Straßenbahn. Später war sie Büroangestellte in einer Energieversorgungsfirma. Mit ihrem Lebenspartner Herbert, den sie in den 50er-Jahren kennenlernte, blieb sie bis zu dessen Tod 1995 zusammen.

Früher war der Garten Malitzkis Ein und Alles, erzählt ihre Enkelin Kolberg. Das Fleckchen Grün lag im Werderschen Weg. „37 Jahre habe ich den Garten gehabt“, sagt Malitzki. Heute liest sie viel Zeitung und macht, soweit es geht, bei den Aktivitäten im Pflegeheim mit.

Malitzki hört etwas schlecht und ist auf den Rollstuhl angewiesen. Ein Geheimnis für ihre Gesundheit hat sie nicht. „Sie möchte aber mindestens 107 Jahre alt werden, so wie der Heesters“, sagt ihre Enkelin in Anspielung auf den Schauspieler. Ein anderer Wunsch von ihr ist, noch einmal in ihre Heimat zu fahren, nach Lüchow in der Lüneburger Heide. „Das vermisse ich schon sehr“, sagt Malitzki. sas