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Rein damit! Berlins Scott Touzinsky schmettert an Jose Rivera vorbei ins Feld.

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Sport: Meister schlägt Serienmeister

BR Volleys bezwingen Friedrichshafen in einem hochklassigen ersten Finale 3:1

Berlin - In der Max-Schmeling-Halle brandete schon Jubel unter den 7683 Zuschauern auf, da war gerade mal ein Satz gespielt. Der Hallensprecher der BR Volleys teilte mit, dass die Fußballer von Hertha BSC „in einem langweiligen“ Spiel in die Bundesliga aufgestiegen waren. Da hatten die Volleyballer ihren Kollegen einiges voraus, denn in einem hochklassigen und unterhaltsamen ersten Endspiel um die deutsche Meisterschaft siegten sie gegen den VfB Friedrichshafen 3:1 (27:25, 23:25, 26:24, 25:15). Damit gehen die Berliner in der Finalserie in Führung, können in einer Woche in Friedrichshafen nachlegen und bei idealem Verlauf schon im dritten Finalspiel am 2.Mai in eigener Halle den Titel verteidigen.

Vor dem Spiel gab es eine Überraschung: Aleksandar Spirovski lief bei der Präsentation der Spieler mit in die Halle ein. Der Diagonalangreifer war doch noch rechtzeitig zum Finale von seinem Außenbandriss im Sprunggelenk genesen. Doch der 34-Jährige verfolgte das Spiel von der Reservestuhlreihe, sodass Paul Carroll, mit dem sich Spirovski bisher als hochkarätiges Duo abgewechselt hatte, allein die Verantwortung auf seiner Position tragen musste. Das schien den Australier zu beflügeln, Carroll war der überragende Mann auf dem Feld.

Die Berliner hatten zu Beginn einige technische Unsauberkeiten im Spiel, vor allem Aufschlagfehler. die Gäste vom Bodensee führten früh 4:1. Friedrichshafen lag fast den gesamten ersten Satz über vorn, doch die Berliner blieben dran, glichen zum 20:20 aus und entschieden den ersten Durchgang 27:25 für sich – natürlich durch Paul Carroll, der allein im ersten Satz zehn Punkte erzielte und dessen Schmetterbälle für Friedrichshafen kaum zu verteidigen waren.

Der frühere Serienmeister, der nach einer schwachen Hauptrunde in den Play-offs zu alter Stärke gefunden hat, hatte generell einige Probleme bei der Annahme, sah sich meist in die Defensive gedrängt. Der Bulgare Walentin Bratoew kam kaum zu seinen gefürchteten Angriffsbällen. Das lag auch daran, dass die Berliner, anders als in den Vorwochen, diesmal sicher im Block standen. Trotz allem war es aber ein Spiel auf hohem Niveau mit teils sehr langen und sehenswerten Ballwechseln. Im zweiten Satz fanden die Friedrichshafener zu mehr Biss und Kampfgeist und entschieden ihn 25:23 für sich. Die Volleys offenbarten bisweilen Abstimmungsprobleme und stolperten übereinander. Dazu kam, dass Volleys-Star Robert Kromm am Netz anfangs nicht zu seinem Spiel fand und Annahmefehler zeigte.

Einen Spieler seiner Klasse zeichnet jedoch aus, dass er in den entscheidenden Momenten da ist: Der Außenangreifer blockte den entscheidenden Ball zum 26:24 und entschied damit den dritten Satz zugunsten der Volleys.

Das Publikum, das so zahlreich gekommen war wie bisher noch nie in dieser Saison, klatschte nun das Heimteam mit Höllenlärm, den der penetrante Hallensprecher pausenlos befeuerte, zu einem einseitigen Schlusssatz (25:15) und zum Sieg. Als dann die Eishockey-Meisterschaft der Eisbären Berlin verkündet wurde, ging das schon im eigenen Jubel unter.

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