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Wegen der verschärften Corona-Lage können Patienten mit Erkältungsbeschwerden sich jetzt wieder bundesweit telefonisch eine Krankschreibung besorgen. 

© Marijan Murat/dpa

Krankmeldungen in Potsdam im ersten Halbjahr 2020: Mehr Kranke während Corona-Pandemie

Landesweit sind Potsdamer offenbar am gesündesten. Dennoch wurden in den ersten Monaten der Corona-Pandemie mehr Patienten krank geschrieben. Das geht aus dem Gesundheitsreport der Krankenkasse DAK hervor.

Potsdam -  In den ersten Monaten der Corona-Pandemie haben sich in Potsdam mehr Patienten krank schreiben lassen als im Vorjahr. Das geht aus dem Gesundheitsreport der Krankenkasse DAK hervor, der am Dienstag veröffentlich wurde. Demnach nahm die Zahl der Erkrankungen während der Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozentpunkte zu. Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag von 1.000 Arbeitnehmern 47 krankgeschrieben.

Die Krankenkasse hat in Potsdam ungefähr 25.000 Versicherte. Landesweit sind es zehn Mal so viele. Ausgewertet wurden nicht nur die Anzahl der Krankentage, sondern auch auch wegen welcher Krankheitsarten die Versicherten arbeitsunfähig waren. Da diese Daten nur bei Arbeitnehmern und anderen Personen erfasst werden, die eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung brauchen, sind andere Gruppen wie Studenten, Rentner oder Freiberufler nicht  enthalten.

Mehr Rückenleiden in Coronakrise

Auffällig ist, dass es nicht die Atemwegserkrankungen waren, wegen denen sich die Potsdamer häufiger krankschreiben ließen. "Die meisten Ausfalltage entfielen auf Muskel-Skelett-Erkrankungen, zu denen Rückenleiden gehören", heißt es im Gesundheitsreport. Die Zahl der Krankschreibungen wegen dieser Erkrankung habe um rund 55 Prozent zugenommen und damit den größten Anteil am Krankenstand in Potsdam verursacht. "Die Fehltage bei den psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen stiegen ebenfalls an - um knapp 19 Prozent."

Aber auch für Atemwegserkrankungen wurden mehr Krankschreibungen ausgestellt - von März bis Ende Mai war das sogar telefonisch möglich. Die Auswertung des DAK-Gesundheitsreportes für das erste Halbjahr 2020 zeigt für Potsdam, dass die Fehltage bei Atemwegserkrankungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 163 Tage je 100 Versicherte auf 201 Tage zunahmen. Damit liegen die Ausfalltage auf dem gleichen Wert wie im Grippejahr 2018.

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Auch die Daten für das Jahr 2019 wurden ausgewertet: Mehr als die Hälfte aller Fehltage lassen sich laut DAK demnach auf drei Krankheitsarten zurückführen. An erster Stelle stehen in Potsdam Muskel-Skelett-Probleme wie zum Beispiel Rückenleiden. Sie seien annähernd für jeden fünften Fehltag von Beschäftigten in der Landeshauptstadt verantwortlich (19,4 Prozent). Danach folgen psychische Leiden mit 19 Prozent vor Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Sinusitis mit 17,8 Prozent auf dem dritten Rang.

Potsdamer sind gesünder als andere Brandenburger

Im gesamten Vorjahr 2019 betrug der Krankenstand in der Landeshauptstadt 4,5 Prozent und ist damit der geringste im Land Brandenburg. Der höchste Krankenstand im Jahr 2019 wurde mit 5,7 Prozent in den Landkreisen Barnim und Elbe-Elster verzeichnet. Im Landesvergleich verletzen sich Potsdamer seltener und haben auch seltener Muskel-Skelett-Beschwerden. Dafür haben sie überdurchschnittlich häufig psychische Erkrankungen.

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