zum Hauptinhalt

Kommentar: Mahnmal

Peer Straube über das Bauprojekt in der Brauerstraße 4-7.

Von Peer Straube

Nein, viel öffentlicher Segen liegt bislang nicht auf dem Bauprojekt in der Brauerstraße 4-7. Daran wird sich wohl auch nichts mehr ändern. Den Fluch des Umstands, dass Abris Lelbach das lukrative Areal einst ohne Ausschreibung und nur deshalb erwerben konnte, weil ein Teil für die Parkplätze des Museums Barberini gedacht war, wird der Berliner Unternehmer wohl nicht mehr los. Dass er dann auch noch zusätzliche Fläche bekam, weil der Wettbewerbssieger – wenn auch unter dem Beifall der Jury – die Gebäude neu ordnete und hier und da was aufstockte, macht die Lage nicht besser. In der öffentlichen Wahrnehmung fällt die Qualität der Architektur zudem doch ein ganzes Stück hinter die Referenzbauten wie das Museum Barberini und die anderen neuen Gebäude an der Alten Fahrt zurück. Künftige Käufer und Mieter wird all das nicht kümmern. Sie werden kräftig zahlen und dafür, zumindest die auf der Wasserseite, den schönen Blick auf die Havel und die Freundschaftsinsel genießen können. Unterm Strich bleibt das Projekt für Stadt und Stadtpolitik ein Mahnmal dafür, wie Grundstücksverkäufe nicht abgewickelt werden sollten. Wenn sich entscheidende Rahmenbedingungen ändern, muss ein solches Areal wieder an die Stadt fallen. Dafür gibt es Verträge mit Rückfallklauseln.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false