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Die CDU-Direktkandidatin für den Wahlkreis 61, Saskia Ludwig.

© Kai-Uwe Heinrich

Mittelmark-CDU reagiert auf PNN-Bericht: Ludwigs willige Mitglieder

Nach dem Wahlproträt, für das die Potsdamer CDU-Kandidatin Saskia Ludwig nicht mit den PNN reden wollte, meldet sich nun ihre Mittelmark-CDU. Dabei geht es um Verfahrensfragen - und wie Ludwig zur Kreisparteichefin gewählt wurde.

Werder (Havel) - Der CDU-Kreisverband Potsdam-Mittelmark hat am Mittwoch auf das PNN-Porträt über die Bundestagskandidatin und Kreisparteichefin Saskia Ludwig reagiert. Konkret stößt sich Kreisgeschäftsführer Rudolf Werner an zwei Sätzen über Interna. Wörtlich hatten die PNN über Ludwig als Chefin der Mittelmark-CDU berichtet: „Dort hat sie ihre Machtbasis, die auch davon lebt, dass laut Satzung nicht Mitglieder, sondern von den Ortsvereinen nur Delegierte zu den Kreisparteitagen geschickt werden. Im Vergleich zu anderen Kreisverbänden der CDU in der Mark ein Relikt.“

Das 98-Prozent-Ergebnis

Werner legt Wert darauf, dass „Frau Dr. Saskia Ludwig“ am 23. Juni auf dem Kreisparteitag mit 98,4 Prozent der Stimmen gewählt worden war. Wahlberechtigt gewesen seien alle Mitglieder der Mittelmark-CDU – nicht nur, wie die Satzung vorsieht, die Delegierten. Grundlage für das Abweichen von der Satzung sei ein Beschluss einer Mitgliederversammlung, die kurz zuvor am selben Tag stattfand. Diese habe es allen Mitgliedern ermöglicht, „ihre Kreisvorsitzende zu wählen“. Auf Nachfrage sagte Werner, die Mittelmark-CDU habe rund 600 Mitglieder. Weniger als 100 Mitglieder hätten an der Wahl teilgenommen. PNN-Recherchen, dass es nur 70 Mitglieder waren, wollte er nicht bestätigen. Für beide nacheinander abgehaltene Versammlungen seien ordnungs- und fristgemäß Einladungen an alle Mitglieder gegangen. Wäre bei der ersten Versammlung nicht beschlossen worden, bei der Vorstandswahl nicht nach Satzung zu verfahren, wäre der Kreisparteitag ausgefallen. Dies sei mit der Parteizentrale abgesprochen gewesen.

Mitglieder sehen Vorgehen kritisch

Parteimitglieder erklärten den PNN jedoch, dass sie das Vorgehen für fragwürdig halten – weil es der Satzung widerspreche und weil sie eine Absicht Ludwigs mit Blick auf den Bundestagswahlkampf vermuten. Zudem gaben mehrere Mitglieder zu Bedenken, dass nach dem ersten Verfahrensbeschluss – der Grundlage für Ludwigs Wahl durch Mitglieder rund eine Stunde später – eine neue Ladungsfrist von zwei Wochen hätte greifen müssen. Daneben hätten nicht alle Mitglieder eine Einladung zum Parteitag erhalten, die Einladung zur Versammlung sei missverständlich gewesen. Beides bestritt der Kreisgeschäftsführer auf Nachfrage. Hintergrund seien Vorgaben der Bundespartei zu Kreisvorstandswahlen durch Mitglieder, hieß es aus Ortsvereinen. Tatsache ist aber: Andere Kreisverbände in Brandenburg haben ihre Satzung längst angepasst und geändert.

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