zum Hauptinhalt

Potsdams altes Filmtheater am Bahnhof: Lösung für das Kino Charlott in Sicht?

Jahrelang herrschte Funkstille - jetzt haben sich Stadtverwaltung und Eigentümer zusammengesetzt. Bislang ließ Letzterer das Gebäude einfach verrotten.

Potsdam - Hoffnung für das inzwischen völlig verwahrloste ehemalige Kino Charlott am Bahnhof Charlottenhof: Nach einem umfassendem juristischem Briefverkehr zwischen Stadtverwaltung und Eigentümer des alten Kinos gab es nun nach jahrelanger Funkstille einen Gesprächstermin mit den Beteiligten. „Das stimmt uns für die Zukunft des denkmalgeschützten Gebäudeensembles optimistisch“, sagte Andreas Kalesse, Bereichsleiter Denkmalpflege, im Kulturausschuss am Donnerstagabend. Seit der Schließung des Kinos 1998 steht das Haus in prominenter Lage am Bahnhof Charlottenhof leer, der neue Eigentümer hat bisher noch keine Pläne für die künftige Nutzung des Kinos verlauten lassen, auch wenn es Ideen gebe, so Kalesse. In der Villa könnten Gewerbeflächen und Wohnungen entstehen, hieß es.

Wegen des fortschreitenden Verfalls der Gebäude hatte die Stadt im vergangenen Dezember eine sogenannte Sicherungsverfügung eingeleitet – die auf so einer Verfügung fußenden Sicherungsmaßnahmen haben den Effekt, dass ein Bau gegen unbefugtes Betreten gesichert und die bauliche Hülle gegen Witterungseinflüsse geschützt werden muss. Im Kulturausschuss hieß es, der Besitzer habe nun erste Maßnahmen zur Sicherung der Bausubstanz, vornehmlich zur Entwässerung, eingeleitet – allerdings gleichzeitig Widerspruch gegen die städtische Auflage einlegte. Weiter hieß es, in Kürze würden mit dem Landesdenkmalamt weitere Maßnahmen für das Areal abgestimmt, auch ein Statiker werde einbezogen.

Wie berichtet hatten die Stadtverordneten im vergangenen März auf Antrag der Linken entschieden, den Eigentümer zu zwingen, das mit Bauzäunen abgesperrte Denkmal in einen „akzeptablen Zustand“ zu versetzen – der dem öffentlichen Raum an der Zeppelinstraße gerecht wird. Laut der Linken soll die Verwaltung auch prüfen, ob der Besitzer notfalls enteignet werden kann, falls er sich weigert. Das Filmtheater entstand im Jahr 1934 aus dem ehemaligen Ballsaal des Viktoria-Garten-Restaurants, zuvor war es eine Versammlungsstätte der Arbeiterbewegung. Vor zehn Jahren war das damals bereits leer stehende Haus an den neuen Eigentümer verkauft worden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false