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Landeshauptstadt: Lange Brücke wird abgerissen

Baubeigeordnete überraschte mit Aussagen zur Trambrücke / Niekisch für Gleise über den Alten Markt

Innenstadt - Die neue Tram-Brücke parallel zur Langen Brücke ist fest im Plan der Stadtverwaltung. Das erklärte die Beigeordnete für Stadtentwicklung Elke von Kuick-Frenz Donnerstagabend auf einer Bürgerversammlung, zu welcher der CDU-Ortsverband Innenstadt Nord ins Hotel Voltaire geladen hatte.

„Die Lange Brücke hält nur noch zehn Jahre“, erklärte die Baubeigeordnete den sichtlich überraschten Anwesenden. Wegen des maroden Zustandes des Bauwerkes, gemeint ist der Abschnitt von der Babelsberger Straße bis über die Alte Fahrt, bestehe „dringender Handlungsbedarf“. Es handele sich um vier Brückenbauwerke, die aus Beton bestehen. Wegen dieser Bauweise könnten sie nicht scheibchenweise wie die Eisenbahnbrücke am Bahnhof erneuert werden. „Es geht nur Abriss und Neubau“, so von Kuick- Frenz. Und damit während der Bauphase wenigstens Busse, Straßenbahnen, Fußgänger und Radfahrer durch das Nadelöhr gelangen können, müsse die neue Tram-Brücke gebaut werden.

Mit dem Bau des Landtages hat das Vorhaben, für welche die Stadtverordnetenversammlung die Planungskosten in Höhe von einer dreiviertel Million Euro am Mittwoch noch beschließen muss, nur am Rande etwas zu tun. Wenigstens wäre die neue Trassenführung 2008, dem Jahr des Baubeginns für den Landtag, bereits fertig. Allerdings: Wenn der Landtag im Jahre 2010 eröffnet wird, entsteht mit Abriss und Neubau der Langen Brücke eine neue Großbaustelle. „Die Notwendigkeit ist absolut gegeben“, bemerkt CDU-Stadtverordneter Wolfgang Cornelius. Und: „Wenn die Stadt jetzt nicht handelt, droht in nicht allzu ferner Zeit die Sperrung der Langen Brücke.“

Mit dem Bau der neuen Tram-Brücke mit Fuß- und Radweg würde die Straßenbahn in die Seitenlage kommen. Dafür muss ein Teil der Freundschaftsinsel in Anspruch genommen werden. Elke von Kuick-Frenz erläuterte, dass damit der historische Verlauf der Brücke wieder erreicht werde. Perspektivisch solle der gesamte Brückenverlauf an die historische Situation angenähert werden. CDU-Kreischef Wieland Niekisch regte gar an, wenigstens einen Ast der Straßenbahn auf dem ursprünglichen Trassenverlauf am „Schloss“ vorbeizuführen. Diese Version fand jedoch keine Zustimmung. Das Niveau der neuen Trambrücke, deren Bau 14 Monate dauern soll, wird etwas tiefer liegen als das jetzige Bauwerk, das nach Abriss und Neubau auf eben diese Höhe gebracht werden soll. Der Hauptvorteil der neuen Verkehrslösung besteht darin, dass der öffentliche Personennahverkehr von den übrigen Verkehren abgekoppelt wird. In einer Kosten- Nutzen-Analyse konnte die Verwaltung gegenüber dem Land als Fördermittelgeber einen positiven Effekt nachweisen. Damit waren die Voraussetzungen gegeben, die Fördermittel anzumelden. Um einen offiziellen Förderantrag stellen zu können, muss die Verwaltung aber Planungen vorlegen. Von Kuick-Frenz geht davon aus, dass die Stadtverordneten die Mittel hierfür bewilligen.

Günter Schenke

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