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Landeshauptstadt: Kunstschule kündigt langjährigen Mitarbeitern

Geschäftsführerin und künstlerischer Leiter müssen wegen Umstrukturierung gehen

Babelsberg - Die Kunstschule Potsdam verliert zwei langjährige Mitarbeiter. Thea Moritz, seit 2000 Geschäftsführerin, und Peter Bause, seit sechs Jahren künstlerischer Leiter, wurde zum 31. Januar vom Verein die Kündigung ausgesprochen. Die Kündigung sei Teil einer von der Mitgliederversammlung beschlossenen „Strukturveränderung“, kommentierte der Vereinsvorsitzende Christoph Knäbich gestern auf PNN-Anfrage die Vorgehensweise. Für die Schüler werde sich dadurch nichts ändern: „Die Fortsetzung unserer Arbeit ist dadurch nicht gefährdet, das derzeitige Angebot bleibt bestehen“, so Knäbich.

Moritz und Bause sind zurzeit die einzigen Angestellten der im Kulturhaus Babelsberg angesiedelten Kunstschule, in der außerdem zehn Honorarkräfte arbeiten. 21 Kurse werden regelmäßig jede Woche angeboten, für Kita- und Schulkinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren, etwa 10 000 Teilnehmer jährlich. Großen Wert legt der Verein auf die Zusammenarbeit mit externen Partnern, insbesondere Schulen. Für die Kooperation mit benachteiligten Jugendlichen aus Jugendheimen im Umland sowie die Zusammenarbeit mit Jugendlichen aus Polen, Dänemark und Litauen wurde der Kunstschule 2005 von der Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam der Adolf-Reichwein-Preis für „besondere pädagogische Konzepte“ verliehen. Mit deren Organisation und Umsetzung war auch die Diplomdesignerin Thea Moritz betraut.

Jährlich richtet die Kunstschule drei bis fünf Ausstellungen aus, so war jüngst „David und Julia auf Spurensuche in Potsdam“, ein Projekt von deutschen und israelischen Jugendlichen, im Stadthaus zu sehen.

Der Maler und Grafiker Peter Bause arbeitete als Kursleiter und Kunstpädagoge für die Schule. Für seine Kurse habe es immer Wartelisten gegeben, sagt Thea Moritz, die scheidende Geschäftsführerin. „Kinder und Jugendliche fanden beim Arbeiten und auf der Suche nach eigenen künstlerischen Wegen in Peter Bause stets einen guten Begleiter“, so die Erfahrungen von Heike Drohla, Kunstlehrerin des Leibniz-Gymnasiums. Die jahrelange kreative Zusammenarbeit sei oft von Bause und Moritz initiiert gewesen.

Die Stadt wollte die Personalentscheidung gestern nicht kommentieren. Man schätzte allerdings die Arbeit der Kunstschule Potsdam und die gute Zusammenarbeit mit dem Verein. „Wir würden uns freuen, wenn die Arbeit an der Kunstschule in gewohnter Qualität fortgeführt wird“, hieß es aus dem Rathaus.

Die Geschäftsführerstelle war 1999 über ein Programm der Stadt geschaffen worden. Jährlich beantragt der Verein, der auch vom Kultusministerium finanziell unterstützt wird, dafür städtische Fördermittel.

Die Stelle des künstlerischen Leiters werde nicht wieder besetzt, in Zukunft soll die Lehrerkonferenz damit beauftragt werden, sagte Knäbich. Die Geschäftsführerstelle ist in vermindertem Umfang neu ausgeschrieben und laut Internetpräsenz abhängig von städtischer Förderung. Moritz will sich nicht neu bewerben, sondern neue Wege beschreiten, wie sie den PNN sagte.Steffi Pyanoe

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