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Risiko Kreuzung. Die Polizei kontrollierte das korrekte Abbiegen.

© Andreas Klaer

Verkehrskontrollen Potsdam: Kontrolliertes Abbiegen

Zwei Stunden lang hat die Polizei am gestrigen Donnerstag in der Zeppelinstraße, Ecke Geschwister-Scholl-Straße, kontrolliert – 2017 gab es hier elf Unfälle.

Potsdam/Brandenburger Vorstadt - Resolut tritt Hauptmeister Uwe Jachmann dem Radfahrer in den Weg: „Halten Sie bitte an.“ Sein Kollege, der mit leuchtendgelber Weste auf der Zeppelinstraße steht, hat ihm per Funk durchgegeben, dass der Radler über die rote Ampel gefahren ist. 100 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg heißt das für den jungen Radfahrer.

Zwei Stunden lang hat die Polizei am gestrigen Donnerstag in der Zeppelinstraße, Ecke Geschwister-Scholl-Straße, kontrolliert – 2017 gab es hier elf Unfälle. Schwerpunkt der Kontrollen waren der Schulterblick und das Achten der Vorfahrt beim Abbiegen sowie das Verhalten an der Ampel, aber auch Fahren ohne Gurt oder mit Handy am Steuer wurden geahndet. „Abbiege- und Rotlichtverstöße gehören zu den Hauptursachen für innerstädtische Unfälle“, betonte Polizeidirektor und Einsatzleiter Endro Schuster. 2017 gab es in Potsdam allein 322 Abbiegeunfälle. „Der jüngste Unfall in Brandenburg/Havel hat uns in dem Vorhaben der verstärkten Kontrolle noch bestärkt“, betonte er. Ein Lastwagenfahrer hatte vor knapp einem Monat eine zehnjährige Radfahrerin an der Ampel übersehen und beim Abbiegen überrollt. Das Mädchen starb im Krankenhaus.

Am Dienstag kontrollierte die Polizei bereits in der Pappelallee, Ecke Erich-Mendelsohn-Allee in Bornstedt. In den kommenden Wochen soll die „Kontroll- und Informationsoffensive“ fortgesetzt werden. Im Fokus stehen dabei Unfallhäufungsstellen, an denen es in den vergangenen Jahren vermehrt Zusammenstöße gab. Das Ziel: „Wir wollen Präsenz zeigen, aber auch noch einmal hinweisen auf den wichtigen Schulterblick, um diese Stellen zu entschärfen“, betont Einsatzleiter Schubert. Mit dabei hat er deshalb den neuen Flyer der Polizeidirektion West, der über die Gefahr des toten Winkels aufklärt, mit Grafiken und Tipps für alle Verkehrsteilnehmer.

Für Schubert ist die Sicherheit an solchen Kreuzungen ein Zusammenspiel vieler Faktoren. „Die Straßenbauer müssen die Straße so bauen, dass sie selbsterklärend ist“, betont er. Dazu komme die Einhaltung der Regeln, aber eben auch bestimmte technische Vorkehrungen. So habe beispielsweise die Spiegelpflicht – seit 2009 müssen Lastwagen mit einem Nahbereichs- und Weitwinkelspiegel ausgestattet sein – zumindest gefühlt schon etwas verbessert. Der nächste Schritt sei nun ein elektronisches Warnsystem, das ein Signal gibt, wenn jemand im toten Winkel steht. Im Flyer steht deshalb auch der „Rat an Unternehmer“, ihren Fuhrpark nachzurüsten.

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