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Eltern-Beschwerde: Kita-Sanierung in Potsdam wegen Baulärms gestoppt

Verständigung nur noch mit Handzeichen und lautem Brüllen möglich - so soll es nach Berichten von Eltern gerade in der Kita "Sausewind" zugehen. Grund sind Sanierungsarbeiten, die jetzt aufgrund der Beschwerden gestoppt wurden.

Potsdam - Nach Kritik von Eltern an ihrer Meinung nach unerträglichem Baulärm in der Kita „Sausewind“ in der Lotte-Pulewka-Straße hat der Kommunale Immobilienservice (Kis) die dortigen Sanierungsarbeiten gestoppt. Das bestätigte ein Rathaussprecher am Montag auf PNN-Anfrage. Mit den vor Ort tätigen Baufirmen und der Kita-Leitung werde „eine Verlagerung der Ausführungszeit oder aber eine Konzentration der Arbeiten auf unkritische Zeiträume“ geprüft, so der Sprecher. In der mit einem Hort kombinierten Kita gibt es Platz für 300 Kinder im Alter von null bis zwölf Jahren.

Sanierungsarbeiten bei laufendem Betrieb

Eltern aus der Einrichtung hatten sich bereits am Freitagabend an die PNN gewandt. Seit dem Herbst würde die Kita demnach bei laufendem Betrieb saniert, was auch zu Unannehmlichkeiten führe – was man angesichts der Hoffnung auf schönere Räume hinnehmen könnte, wie es ein Vater sagte. Doch vergangene Woche sei eine Schmerzgrenze erreicht worden, weil diverse Baumaschinen bei Fräsarbeiten ohrenbetäubenden Lärm verursacht hätten. „Eine Verständigung war nur noch mit Handzeichen und lautem Brüllen möglich“, so der Vater. Der Lärm sei nur in der Mittagszeit unterbrochen gewesen. Daher fürchteten die Eltern bereits Hörschäden für die Kinder.

Der Kis-Sprecher sagte, im konkreten Fall hätten notwendige „Schlitzarbeiten“ in den Betonwänden zu einer erhöhten Lärmbelastung geführt – nun habe man aber reagiert. Bei solchen Sanierungsarbeiten versuche man die Beeinträchtigungen für die Kinder möglichst gering zu halten. „Leider ist es trotz größter Anstrengungen objektiv nicht immer möglich“, so etwas völlig auszuschließen, sagte der Sprecher weiter. Von der für die Kita zuständigen Fröbel-Gruppe teilte eine Sprecherin mit, die aktuelle Situation sei für Kinder und Personal sehr herausfordernd.

Wegen der angespannten Kitaplatzsituation in der Stadt habe man die Kinder für die Zeit der Arbeiten leider nicht in einer anderen Einrichtung unterbringen können. Daher habe man mit dem Kis bereits Ruhephasen von 12 bis 14 Uhr vereinbart. Arbeiten mit hoher Lärmbelastung sollten demnach in den frühen Morgenstunden oder ab 18 Uhr stattfinden. Allerdings liegt die Kita in einem Wohngebiet – daher darf auch nur bis 20 Uhr gearbeitet werden. Gleichwohl wolle man laut der Fröbel-Sprecherin solche „extremen Geräuschbelästigungen“ künftig, wenn die Kinder im Haus sind, „weitgehend vermeiden“.

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