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Auf der Strecke des RE1 wurde am Sonntagnachmittag ein Kind des Zuges verwiesen.

© dpa

Kommentar über den Regionalverkehr: Kein Plan für Brandenburg

Land und Bahn gelingt es derzeit nicht, den steigenden Bedarf nach mehr Kapazitäten im Schienenverkehr der Hauptstadtregion zu decken. Das muss zwangsläufig zu Frust führen, kommentiert PNN-Autor Marco Zschieck.

Wenn begrenzte Ressourcen auf wachsende Bedürfnisse treffen, kommt es zwangläufig zu Konflikten. Enttäuschungen sind dann oft nicht zu vermeiden. Deshalb wirbt die Landesregierung auch um Verständnis, wenn es um die Kapazitäten im Regionalverkehr zwischen Potsdam und Berlin geht. Mal fehlt es an freien Strecken, mal an Waggons und Loks. Leider, leider könnten deswegen kurzfristig keine zusätzlichen Regionalzüge aufs Gleis geschickt werden. Sondern erst 2022.

Nun ist der wachsende Bedarf allerdings nicht über Nacht vom Himmel gefallen: Dass in Potsdam, in den Gemeinden in seinem Umland und auch in Berlin die Bevölkerungszahl wächst, ist keine plötzliche Entwicklung. Diese Menschen müssen sich auch irgendwie bewegen können – am besten auch umweltfreundlich ohne Auto. Die Voraussetzungen dafür zu schaffen, ist eine Kernaufgabe der Verkehrsplanung des Landes. Nur offenbar wurde dort nicht rechtzeitig reagiert. Nun wird es also noch Jahre dauern, bis zusätzliche Züge unterwegs sind. Angesichts des Bevölkerungswachstums dürfte bis dahin der Bedarf allerdings weiter gewachsen sein – nicht das nachher jemand überrascht ist. Hoffentlich ist die begrenzte Ressource der Landesregierung nicht die Kompetenz zur Planung selbst.

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