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Landeshauptstadt: Kein Golfplatz mehr im Bornstedter Feld

Vertrag mit Ehepaar Külzer endete am 31. Dezember 2010 / Bislang keine Alternative gefunden

Bornstedter Feld - Den Golfplatz am Bornstedter Feld gibt es nicht mehr. Der Platz ist seit dem 1. Dezember geschlossen, der Mietvertrag mit dem Betreiberehepaar Andreas und Stephanie Külzer endete am 31. Dezember 2010, am morgigen Mittwoch wird das Neun-Hektar- Areal am Volkspark wieder an den Entwicklungsträger Bornstedter Feld übergeben, erklärte Andreas Külzer gestern auf PNN-Anfrage. Der Golfsport-Enthusiast äußerte sich desillusioniert auf das Ende des Projekts: „Wir haben eine korrekte, ehrliche Arbeit geleistet, aber es interessiert keinen.“

Külzers hatten den Golfplatz mit Genehmigung des Entwicklungsträgers auf Millionen Euro teurem Bauland errichten dürfen. Den temporären Charakter ihres Vorhabens war ihnen klar, sagt auch Andreas Külzer. Dennoch hatte er sich Angebote für Alternativen erhofft. Zuletzt hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) im Wahlkampf Zusagen gemacht. „Wir sollten in der Lage sein, eine Ersatzfläche zu finden“, sagte Jakobs im September 2010 auf PNN-Anfrage. Dem war eine Anwohner-Initiative vorausgegangen, die sich für den Erhalt des Golfplatzes an der Erich-Mendelsohn-Allee einsetzte. Külzer zufolge hat es Gespräche mit Verwaltungsmitarbeitern gegeben. Tenor: Er müsse eine Ersatzfläche finden und erhalte dann alle Unterstützung. Stadtsprecher Stefan Schulz sagte den PNN dazu, die Stadt habe mehrfach Hinweise auf mögliche Ersatzflächen gegeben. „Wir haben versucht, zu helfen.“ Allerdings sei die Stadt nicht Eigentümer möglicher Ersatzflächen. Schulz: „Wir bieten Kontakte, geben Hinweise.“ Von einem gebrochenen Wahlversprechen des Oberbürgermeisters könne nicht die Rede sein. Gleichsam verwies Schulz auf den Verein Golf für alle e.V., dessen Vorstand das Ehepaar Külzer verlassen habe. Mit Vereinspräsident Martin Westphal, gleichsam Betreiber des Märkischen Golfclubs in Phöben, sei die Stadt weiterhin auf der Suche nach einer möglichen Golffläche in Potsdam.

Westphal erklärte gestern, das Dilemma für das Ehepaar Külzer sei, dass das Ende des Golfplatzes im Bornstedter Feld zeitlich vor dem Finden einer Alternative liegt. Der Verein, von den Külzers mitbegründet, habe am Sonntag seine Mitgliederversammlung. Er sei optimistisch, dass sich die Mitglieder weiter für das Vereinsziel aussprechen, in Potsdam eine Anlaufstelle für den Golfsport zu finden.

Einen kompletten Golfplatz mit einer Größe von 50 Hektar werde es in der Landeshauptstadt nicht geben können, zu wünschen sei aber ein Übungsplatz von wenigen Hektar. Allerdings hätten Grundstückseigentümer „horrende Vorstellungen“ hinsichtlich der Preise. Das wird auch der Grund sein, warum Külzers die städtischen Tipps bislang wenig nützten. Aber: „Wir warten auf eine Chance“, sagt Andi Külzer. Guido Berg

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