Potsdamer Stadtkanal: Kein Baden in der Nacht

Innenstadt – Das geplante Mitternachtsbaden im Potsdamer Stadtkanal wird möglicherweise ausfallen müssen. Der Veranstalter des Kanalsprints am Sonntag, der Kanuclub Potsdam, kündigte am gestrigen Donnerstag an, gegen den Aufruf im sozialen Netzwerk Facebook zu einem entsprechenden Flashmob vorgehen zu wollen. Der Stadtkanal sei eine denkmalgeschützte Stätte, zudem sei der Kanuclub für Ordnung und Sicherheit zuständig, sagte die Geschäftsführerin der Kanu Team-Work GmbH, Gisela Mehlmann den PNN. Hinzu komme, dass der Kanal bereits am Samstag für den Wettbewerb vorbereitet werde. „Bojen und die Bannerwerbung werden schon angebracht.“ Der Kanal sei keine gewidmete Badeanstalt und damit sei das Baden dort verboten.

Aufruf zum Flashmob

In einem Aufruf auf Facebook hatten die Initiatoren in den vergangenen Tagen für den Samstag ab 22 Uhr dazu aufgerufen, die Gelegenheit für ein Bad zu nutzen, wenn sich der Kanal einmal im Jahr mit Wasser fülle. Der Stadtkanal sei „die exklusivste Badestelle Potsdams und das seltenste Freibad der Welt“. So sollten aufblasbare Badeinseln, Wasserbälle, Luftmatratzen und Handtücher mitgebracht werden. Auch Gummiboote seien willkommen. „Das ist ein Aufruf für einen Flashmob“, sagte Peter Degener, der den Aufruf unterstützt. Er bat darum, nicht zu viel Lärm zu machen und auch den Müll wieder wegzuräumen. Auch die Stadtverwaltung will die Situation am Samstagabend beobachten – mit Ordnungsamt und Polizei. Es werde dazu ein Gespräch mit dem Veranstalter geben, sagte ein Sprecher den PNN. Dieser sei auch „voll und ganz“ für die Sicherheit zuständig.

Bereits 2011 und 2012 hatte es das Mitternachtsbaden zwischen Friedrich-Ebert- und Dortustraße im Rahmen einer Kunstaktion gegeben. In diesem Jahr startet zeitgleich der benachbarte Nikolaisaal mit einem Fest in die Saison. Er rechne mit rund 100 Teilnehmern, sagte Peter Degener.

Rio-Medaillengewinner gehen an den Start

Am Sonntag soll dann der Kanalsprint – ein Kanurennen – stattfinden. Dann werden ab 14 Uhr Spitzenkanuten über den gefluteten Stadtkanal um die Wette jagen. Mit dabei sind neben dem Routinier Ronald Rauhe auch die weiteren Rio-Medaillengewinner des KC Potsdam: Sebastian Brendel, Jan Vandrey und Franziska Weber.

Update 12 Uhr: Wie Peter Degener, Unterstützer der Veranstaltung, auf Facebook mitteilt, haben die Kanusprint-Organisatoren das Baden im Stadtkanal verboten. Außerdem habe er nun eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bekommen, schreibt Degener weiter.

Er nimmt seinen gemeinschaftlichen Badeaufruf zurück. 

Stefan Engelbrecht