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Von Michael Meyer: Kapitän beendete Penaltyschießen

Fußball-Oberligist Ludwigsfelder FC gewann das 14. Potsdamer Hallenmasters vor dem Werderaner FC

Torsten Ebersbach spürte gestern immer noch ein bisschen die körperlichen Folgen des kräftezehrenden Vorabends. „Nach unserer anstrengenden Hinrunde in der Landesliga und der Ruhe über die Feiertage war das nicht ohne – aber es hat wieder Riesenspaß gemacht“, sagte der 32-jährige Fußballer, der am Samstagabend mit dem Werderaner FC beim 14. Potsdamer Hallenmasters erst im Endspiel vom Ludwigsfelder FC gestoppt wurde. Oberligist LFC gewann durch ein 3:0 im Finale zum dritten Mal in Folge das fast sechsstündige Traditionsturnier in der mit 550 Zuschauern ausverkauften Potsdamer Sporthalle Heinrich-Mann-Allee. „Mit unserem Überzahlspiel ist keiner klargekommen“, meinte Volker Löbenberg kurz vor Mitternacht. Der Ludwigsfelder Trainer, der mit 49 Jahren auch selbst noch die Töppen schnürte, schickte für Torwart Stephan Breitkopf immer wieder den mit Hinterhaltschüssen stets gefährlichen Mittelfeldspieler Patrick Hinze in die Partie. Hinze sorgte so auch gegen Werder für den späten Ausgleich in der Gruppenphase und die Führung im Finale (siehe Zahlenspiegel).

Trotzdem konnten auch die Werderaner mit ihrem Auftritt in Potsdam zufrieden sein. „Das war eine ordentliche Leistung der Mannschaft“, lobte Trainer Dieter Ceranski, der mit seiner Truppe nach dem Aufstieg aus der Fußball-Landesklasse gleich an der Tabellenspitze der Landesliga überwintert und seine Mannen am 26. Januar zum ersten Training für die Rückrunde erwartet. Dann wird er auch Mittelfeldspieler Sebastian Heller vom SV Babelsberg 03 II begrüßen, der zum Werderaner FC wechselt. Und natürlich seinen Mannschaftskapitän und Abwehrchef Torsten Ebersbach, der am Samstag im spannenden Halbfinal-Penaltyschießen gegen den FSV Luckenwalde seine Mannschaft ins Endspiel schoss. Nach Alexander Buschs 1:0 für den WFC und Dennis Seidels späteren Ausgleich vergaben die drei Spieler jeder Seite reihenweise ihre Chancen – dreimal auch Turnier-Torschützenkönig Benjamin Dowall –, ehe Ebersbachs dritter Versuch endlich im Kasten landete und anschließend sein Keeper Christopher Bethge – später zum besten Torwart des Turniers gekürt – gegen Seidel zum fünften Mal hielt. „Beim Penaltyschießen“, so Ebersbach, „hat der Torwart die besseren Karten, denn er kann rauslaufen und den Winkel verkürzen. Daher muss man ihn ausspielen oder früh abschließen – und dabei ruhig bleiben. Ich war am Ende sehr erleichtert, gegen meinen Ex-Verein getroffen zu haben.“ Vor drei Jahren war der beruflich als Außendienst-Bezirksleiter einer Brauerei tätige Kicker vom FSV wieder nach Werder gewechselt.

Während Fortuna Babelsberg durch ein unerwartet klares 6:1 im Kleinen Finale über den FSV Luckenwalde – der mit Michael Braune auch den besten Spieler des Turniers stellte – Platz drei eroberte, gingen der SV Babelsberg 03 II und das Prominententeam als Mitfavoriten leer aus. Die Promis Mathias Morack, Dirk Heinrichs, Heiko Bengs, Mark Jonekeit, Jörg Buder, Dragan Radic, Andreas Joppien, Daniel Knuth und Klaus Hering büßten gegen Fortuna in der Schluss-Sekunde noch einen 3:1-Vorsprung durch ein „Wembley- Tor“ Robert Jenners ein und mussten als Vorrunden-Dritter die Segel streichen. Gegen die teilweise bis zu 20 Jahre jüngeren Gegner hatten die einstigen Nulldreier einen schweren Stand. „Mit den meisten von ihnen habe ich damals noch in meinem ersten Männer-Jahr bei Babelsberg 03 zusammen gespielt“, erinnerte sich Torsten Ebersbach, der mit dem SVB, Luckenwalde und Werder bei fast jedem Potsdamer Hallenmasters in Aktion war. „Da gab es jedesmal ein Wiedersehen mit vielen Bekannten“, erinnert er sich.

Für das 15. Hallenmasters Ende 2009 plant Turnierdirektor Sven Thoß einige Neuheiten. „Vielleicht spielen wir dann mal auf Kunstrasen“, überlegte der 42-Jährige, der jetzt erst einmal Urlaub unter südlicher Sonne machen will, laut. Das Augenmerk des Werderaner FC richtet sich derweil auf die Landesliga-Rückrunde. „Wir sind eine tolle Truppe, bereiten uns ordentlich vor und setzen uns nicht selbst unter Druck“, meint Kapitän Ebersbach. Der Auftritt am Samstag stimmte ihn optimistisch – trotz seines Muskelkaters.

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