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In Potsdam sind viele Kinder von Corona-Infektionen betroffen.

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Corona-Lage in Potsdam: Inzidenz bei Kindern über 5000

Zuletzt waren in der Stadt mehr als 900 Kinder und Jugendliche infiziert. Bei einem positiven Test sollen sich die Eltern an den Kinderarzt wenden - und nicht in die Kinder-Notaufnahme kommen.

Potsdam - Nach wie vor sind Kinder und Jugendliche in Potsdam die Gruppe mit den höchsten Corona-Infektionsraten. Wie die Stadt am Sonntag mitteilte, lag die Inzidenz in der Altersgruppe zwischen fünf und 14 Jahren bei über 5000 Neuinfektionen innerhalb einer Woche, gerechnet auf 100.000 Einwohner. Nach Zahlen der Stadt galten am Freitagabend 914 Kinder und Jugendliche aus Potsdamer Kitas und Schulen als Corona-positiv. 467 besuchen eine Grundschule, 167 eine Kita und 112 ein Gymnasium. Hinzu kamen 145 Mitarbeiter, davon 110 in Kitas. Als Kontaktpersonen in Quarantäne waren am Freitagabend 1200 Kinder, davon 1180 Kita-Kinder. Potsdams Sieben-Tage-Inzidenz liegt am Montag bei 1632,5.

In Anbetracht dieser hohen und weiter steigenden Infektionszahlen appellierte das Potsdamer Bergmann-Klinikum am Sonntag an Eltern positiv getesteter Kinder, sich an ihren Kinderarzt zu wenden. „Immer mehr Eltern suchen jedoch den Weg in die Kinder-Notaufnahme in Potsdam, um eine PCR-Diagnostik durchführen oder Symptome begutachten zu lassen“, heißt es in der Mitteilung. Das sei jedoch nicht die richtige Anlaufstelle – und routinemäßige PCR-Testungen würden auch gar nicht durchgeführt.

„Die Vorstellung von potenziell positiv Getesteten in unserer Notaufnahme sprengt unsere Versorgungskapazitäten“, machte Thomas Erler, Leiter der Kindernotaufnahme am Bergmann-Klinikum, deutlich. „Wir wollen und müssen uns um Notfälle im Kinder- und Jugendalter kümmern, nicht um PCR-Testungen.“

Thomas Erler, Leiter der Kindernotaufnahme am Bergmann-Klinikum.
Thomas Erler, Leiter der Kindernotaufnahme am Bergmann-Klinikum.

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Eltern von Kindern, deren Kinder per Antigentest positiv getestet worden sind, sollen demnach den Kinder- oder Hausarzt kontaktieren. Das gelte auch beim Vorliegen von leichten bis mittelstarken Symptomen und bei fiebrigen Infekten, die einen Verdacht auf eine Corona-Infektion nahelegen. Der Arzt sollte zunächst telefonisch kontaktiert werden. Potsdams Amtsärztin Kristina Böhm empfiehlt: „Hat ein Kind einen positiven Schnelltest, kann und sollte die Qualifizierung des Ergebnisses über die zahlreichen Teststellen in der Stadt im Rahmen der Bürgertestung erfolgen.“

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Böhm warnt zudem, es sei aus infektiologischer Sicht wenig sinnvoll, wenn Personen, bei denen eine Corona-Infektion wahrscheinlich ist, für den PCR-Test in allgemeine Sprechstunden oder die Notaufnahme eines Krankenhauses gingen. „Denn auf diese Weise werden sie für andere, nicht infizierte (Notfall)-Patienten durchaus zum Ansteckungsrisiko“, so Böhm. Für den Fall, dass eine stationäre Behandlung nötig sei, veranlasse der Kinder- oder Hausarzt die Einweisung in die Kinderklinik.

Sei der Kinder- oder Hausarzt nicht erreichbar, etwa am Wochenende, in den Abend- oder Nachtstunden oder an Feiertagen, stünden die Praxen im ärztlichen Bereitschaftsdienst oder der Patientenservice unter der Telefonnummer 116117 zur Verfügung. 

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