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In der Petition gegen die Ziele des Bürgerbegehrens fordern die Initiatoren den "zeitnahen Abriss" des FH-Gebäudes.

© A. Klaer

Pläne für die FH Potsdam: Ideensuche für Abrissreifes

Was soll mit dem Fachhochschul-Gebäude passieren, wenn das Bürgerbegehren zum Erhalt der DDR-Bauten in Potsdams Mitte erfolgreich ist und sie doch nicht abgerissen wird? Ein Vorschlag: Sie soll künftig als Schulstandort genutzt werden.

Potsdam - Im kommenden Monat wollen die Initiatoren des Bürgerbegehrens zum Erhalt von DDR-Bauten rund um den Alten Markt ihr Konzept zur Nachnutzung der Fachhochschule (FH) vorlegen. Das sagte André Tomczak, Sprecher der Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“, am Dienstag auf PNN-Anfrage. Nach PNN-Informationen ist unter anderem eine Nutzung als wissenschaftliches Kongresszentrum angedacht.

Eine weitere Idee kommt von der für das Begehren werbenden Fraktion Die Andere. Deren Chef Sandro Szilleweit regte im sozialen Netzwerk „Facebook“ die Nutzung der FH als Standort für die derzeit auf dem Brauhausberg angesiedelte Comenius-Förderschule an. Diese wäre „optimal“ in der sanierten FH angesiedelt, zentral gelegen und behindertengerecht, so Szilleweit. Am jetzigen Standort der Förderschule könnte eine für die Teltower Vorstadt nötige Grundschule einziehen, für die ein Neubau derzeit neben dem Humboldt-Gymnasium geplant ist.

Kritik an FH-Schule

Widerspruch kommt etwa von Clemens Viehrig (CDU), dem Chef des Bildungsausschusses der Stadtverordneten. Erst vor wenigen Wochen hätte sich das Kommunalparlament mit breiter Mehrheit für einen Erhalt der Comenius-Schule an ihrem Standort ausgesprochen. So sei es auch in der AG Schulentwicklungsplanung, in der auch Eltern- und Schulvertreter sitzen, abgestimmt. Daher bezweifle er auch die Ernsthaftigkeit des Vorstoßes, kritisierte Viehrig: „Im Grunde ist der Fraktion Die Andere der FH-Inhalt doch fast egal, Hauptsache, das Gebäude bleibt stehen.“ Dagegen kritisierte Szilleweit, detailliertere Alternativ-Planungen seien kaum möglich – man habe dafür nötige Informationen und Zahlen schon seit Wochen im Rathaus angefordert, aber noch nicht erhalten.

Zuletzt hatte die Bauverwaltung in einer Stellungnahme für die Rathauskooperation erklärt, das FH-Gebäude sei nur für Bildungs- oder Kultureinrichtungen geeignet. Von Mitte-Experten der Stadt hieß es gegenüber den PNN aber auch, bei der FH seien weder Außenanlagen für den Sport noch ein Schulhof vorhanden – zudem sei eine Schule ab Nachmittag einfach nicht mehr belebt. Nach bisherigen Planungen sind nach dem vorgesehenen Abriss der FH im kommenden Jahr zwei Karrees mit Wohnungen, Handel sowie Dienstleistungen geplant, Investoren sollen die Häuser errichten. Dagegen würde die Sanierung der FH nach Angaben der Stadt wie berichtet mindestens 33 Millionen Euro kosten. Die FH-Studenten ziehen 2017 in einen Neubau in der Pappelallee.

Unterdessen wirbt der Sanierungsträger für einen Info-Rundgang zu den umstrittenen-Plänen. Er startet am heutigen Mittwoch ab 19 Uhr, Treffpunkt ist die rote Infobox an der Schloßstraße.

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Am 28. und 29. Mai ist die Ausstellung "Ist das Stadt oder kann das weg?" in der Fachhochschule zu sehen. Zwölf Künstler setzen sich dabei mit dem Abriss und einer möglichen Weiternutzung auseinander >>

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