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Sport: Hier Teltowkanal, da Rochen

Birgit Fischer trainiert daheim, DKV-Asse flogen nach Australien

Birgit Fischer trainiert daheim, DKV-Asse flogen nach Australien Von Michael Meyer Nach über fünf Jahren betrat Birgit Fischer gestern erstmals wieder den Gegenstromkanal im Potsdamer Olympiastützpunkt und unterzog sich dort einem Leistungstest. Einer Überprüfung, der der 41(!)-Jährigen aus Bollmannsruh bei Brandenburg zeigen soll, ob sie bei ihrem angestrebten Comeback im Rennkanu wie erhofft vorankommt. „Naja, zufrieden bin ich mit mir eigentlich nie“, meinte die siebenfache Olympiasiegerin, die in Athen für den WSV Mannheim-Sandhofen ihre sechsten Olympischen Spiele erleben will, ehe sie Katrin Wagner einige Tips mit auf deren Weg gab. Mit Wagner hatte sie 2000 in Sydney Olympiagold im Zweierkajak erpaddelt; anschließend erklärte sie zum zweitenmal nach 1988 ihren Abschied vom Leistungssport. Dass die beiden in Athen erneut ein schlagkräftiges Team bilden, ist derzeit nicht völlig auszuschließen; gestern aber trennten sich Fischers und Wagners Wege erst einmal wieder. Während die alleinerziehende Mutter weiter daheim übt, flog die 26-jährige Sportsoldatin am Nachmittag ins sechswöchige Verbandstrainingslager nach Down Under. In Maroochydore nördlich Brisbanes an der Ostküste Australiens werden sich Katrin Wagner, Manuela Mucke, Tim Wieskötter (alle KC Potsdam im OSC), Ronald Rauhe (RKV Berlin) und Conny Waßmuth (SC Magdeburg) vom Bundesstützpunkt Potsdam in den kommenden sechs Wochen auf die Olympia-Saison vorbereiten.. „Ich war 2000 vor den Spielen von Sydney erstmals dort und hoffe nun auf einen ebenso positiven Effekt“, blickte der Olympia-Dritte Tim Wieskötter unmittelbar vorm Abflug dem Trainingslager entgegen. Nachdem er über Weihnachten und Neujahr einen vereiterten Hals auskurieren musste („Da wir in diesen Tagen sowieso wenig machen, ist das die beste Zeit für eine Krankheit.“), will der Obergefreite der Sportfördergruppe in dieser Saison mit seinem Zweierkajak-Partner Ronald Rauhe in Athen einen Start über 500 und über 1000 Meter anstreben. „Ober wir es auch über die tausend Meter schaffen, muss man abwarten. Wir wollen aber erneut angreifen, nachdem uns im vergangenen Jahr meine Erkrankung einen Strich durch diese Rechnung gemacht hatte“, meint Wieskötter, der im November bereits drei Wochen im Trainingslager Indian Harbor Beach (US-Bundesstaat Florida) unter optimalen Bedingungen übte, „was gut angeschlagen hat.“ Jetzt in Maroochydore, wo man an der Mündung eines Flusses in den Pazifik gelegentlich schon mal im flachen Salzwasser über einen Rochen „flutschen“ kann, wird indes zunächst nur in Solobooten Kondition getankt, „damit wir anschließend eine gute Grundlagenausdauer haben“, so der 24-Jährige. „Im März im Trainingslager Sabaudia werden wir dann erstmals wieder in die Mannschaftsboote steigen. Dann werden wir ja sehen, was klappt.“ Während die DKV- Asse derzeit noch via Tokio (25 Stunden Aufenthalt) nach Brisbane unterwegs sind, fliegt der Potsdamer Bundesstützpunktleiter Rolf-Dieter Amend heute – begleitet von seinem Trainerkollegen Wolfgang Lange und Assistent Olaf „Olli“ Meier – mit den Kajak- und Canadierfahrern Marc Westphalen, André Puff, Torsten Eckbrett, Yvette Erlebach, Caroline Kratochwil, Kristin Frei, Steven Bredow (alle KC Potsdam), Torsten Lubisch (Berlin), Friederike Leue (Magdeburg) und André Kowalschek (Leipzig) in die entgegengesetzte Richtung ins sonnige Florida. Im dortigen Wärmetrainingslager Stuart werden sie drei Wochen lang den Schweiß fließen lassen, um ebenfalls die Grundlagen für eine erfolgeiche Saison zu legen. Und Birgit Fischer? Sie paddelt derzeit noch in den hiesigen Gefilden; momentan allerdings nicht auf dem heimischen Beetzsee. „Bei mir zu Hause ist alles zugefroren, deshalb weiche ich derzeit auf den Teltowkanal aus, der noch offen ist.“ Doch auch für die Kanutouristik-Unternehmerin ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen: Ende Januar düst sie für drei Wochen zum Trainieren nach Südafrika.

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