Sport: Harte Worte von Jos Luhukay Hertha-Trainers kritisiert seine Mannschaft

Berlin - Am Tag nach dem glücklichen Punktgewinn beim SC Freiburg hat Hertha-Trainer Jos Luhukay seine Profis mächtig zusammengestaucht. Zwar blieben die Spieler beim Auslaufen am Montag trotz grauer Wolken von Regenschauern verschont, dafür prasselten die lautstarken Worte des Niederländers auf sie ein. Luhukay hielt zu Beginn der Einheit eine 17-minütige Standpauke und machte seinem Unmut über die schwache Leistung seines Teams Luft.

„Der Trainer hat die Defizite klar angesprochen“, sagte Routinier Lewan Kobiaschwili am Tag nach dem schmeichelhaften 1:1, „diese Kritik muss jeder einzelne Spieler mitnehmen.“ Luhukay haderte mit der fehlenden Initiative seiner Schützlinge, die in der Anfangs- und der Schlussviertelstunde die nötige Überzeugung vermissen ließen.

Dass nun das Thema Selbstbewusstsein auf die Agenda rückt, ärgert Luhukay. Zumal die Herthaner mit einem Sieg gegen Freiburg in der Tabelle auf Platz fünf gerückt wären. „Dann gäbe es diese Diskussion überhaupt nicht“, sagte der Coach. Und er schob das Patentrezept hinterher: „Siege sind das beste Heilmittel“, ist er sich sicher.

Daneben beschäftigte den 50-Jährigen auch die fehlende Genauigkeit im Berliner Spielaufbau. Exemplarisch zog er Eigengewächs John Anthony Brooks heran. „John muss in der Bundesliga gerade Lehrgeld bezahlen. Er hat sich zu viele Fehler im Aufbauspiel geleistet und damit auch das Gegentor eingeleitet - so etwas ist ihm in der 2. Liga nicht passiert“, befand Luhukay. Der 20 Jahre alte Innenverteidiger war wegen einer Ellenbogenverletzung bereits in der 20. Minute ausgewechselt worden.

Eine MRT-Untersuchung am Montag ergab, zog sich Brooks ein Überstreckungstrauma im rechten Ellenbogen sowie einen Muskeleinriss am Unterarm und einen Anbruch der Speiche zu. „Er wird in etwa zwei bis drei Wochen pausieren müssen“, wird Teamarzt Ulrich Schleicher zitiert. dpaHERTHA BSC]