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Kalender 2016: Potsdams Handwerker damals und heute: Handwerk mit Tradition

Sie sind unser Begleiter durchs Jahr - Kalender mit Fotografien und Malerei, Schönem aus unserer Heimat. Wie zum Beispiel der Kalender, der Potsdams Handwerker zeigt - damals und heute.

Potsdam - Er hat es wieder getan. Wie schon in den vergangenen Jahren hat der Potsdamer Peter Rogge auch für 2016 einen Wandkalender gestaltet. Erneut ist dem Grafikdesigner damit ein Gruß aus dem historischen Potsdam gelungen. Im neuen Kalender, der 18,90 Euro kostet, dreht sich alles um das Handwerk der einstigen Residenzstadt. So mancher Betrieb existiert seit Generationen. Doch die Firmensitze haben sich im Wandel der Zeiten oftmals verändert. Die Historie einiger Unternehmen hat Rogge mit alten und neuen Fotos im Kalender nachgezeichnet.

Mit dabei: Druckerei Steffen und die Orgelbaufirma Schuke

Unter dem Motto „Tradition seit 1722“ wirbt die Druckerei Steffen heute um Kunden. Rogge hat der Firma, die kürzlich aus der Nauener Vorstadt nach Babelsberg umgezogen ist, das Kalenderblatt für März gewidmet: Auf einem Foto aus der Zeit zwischen 1920 und 1935 sieht man in der Werkstatt historische Setztische mit Setzkästen, in denen sich die Lettern für den Druck befanden. Auch eine Schneidemaschine ist zu sehen. Ein weiteres Foto zeigt den ehemaligen Firmensitz der Druckerei in der Nauener Straße/Ecke Junkerstraße (heute Friedrich-Ebert-/Ecke Gutenbergstraße).

Auf eine immerhin fast 200-jährige Tradition kann die Orgelbaufirma Schuke zurückblicken. Im Jahre 1820 gründete der Orgelbauer Gottlieb Heise das Unternehmen. Nach mehreren Generationen von Eigentümern kaufte 1894 schließlich Alexander Schuke die Firma. Bis vor rund zwölf Jahren war das Unternehmen im Holländischen Viertel ansässig. Dann zog Schuke in die Havelauen in Werder um. Im Kalender ist als Julimotiv ein Foto aus der Zeit um 1930 zu sehen, aufgenommen auf dem einstigen Hof der Orgelbaufirma in der Gutenbergstraße. Für das Foto posierten Schuke-Mitarbeiter mit vier großen Metallpfeifen, die an der Hauswand von einer Etage bis zur nächsten reichten. Links und rechts von dem Foto sind heutige Mitarbeiter zusammen mit großen Orgelpfeifen abgebildet. Diese Aufnahmen aus der Jetztzeit stammen – wie alle anderen heutigen Fotos im Kalender – von dem Geltower Fotografen Mathias Marx.

Zwölf Potsdamer Handwerksfirmen

Als Rogge begann, sich mit seiner Idee für den Kalender an Potsdamer Handwerksfirmen zu wenden, hoffte er stets: „Vielleicht machen sie ihr Familienarchiv auf.“ Nicht immer habe sich diese Hoffnung erfüllt. Und doch ist es Rogge gelungen, der Geschichte von zwölf Potsdamer Firmen nachzuspüren. Zugleich gibt der Kalender Einblicke in die Baugeschichte Potsdams. So sind etwa historische Ansichten der Charlottenstraße zu sehen. Wo sich dort früher die Ross-Schlächterei von Reinhold May befand, zeigt das Oktoberblatt. Um das Haus in der Charlottenstraße 25, in dem schon Generationen von Fotografen ihrem künstlerischen Handwerk nachgegangen sind, geht es im Kalenderblatt für Mai. Unter anderem war hier einst „Foto Herrmann“ zu Hause. In den Schränken vieler Potsdamer Haushalte dürften sich noch unzählige Familienfotos befinden, die in diesem Atelier entstanden sind. Das Gebäude in der Charlottenstraße sei „der Potsdamer Foto-Atelier-Standort mit der längsten Tradition“, schreibt Rogge zu dem historischen Foto aus dem Jahre 1912. Etwas abenteuerlich wirkt die damalige Konstruktion auf dem Dach des Gebäudes. Das dortige Tageslichtatelier sieht ein wenig aus wie ein Gewächshaus, das man oben auf das Gebäude gestellt hat.

Während die Charlottenstraße noch heute einen großen Bestand an historischen Gebäuden hat, sind die Häuser an der Neuen Königstraße (heute Berliner Straße) / Ecke Holzmarktstraße gar nicht mehr vorhanden. Rogge lässt sie auf dem November-Kalenderblatt noch einmal auferstehen. Er erzählt damit zugleich ein Stück Firmengeschichte des Straßenbauunternehmens Krüger. Auf dem Foto, das vor 1908 aufgenommen wurde, sind Arbeiter der Firma zu sehen, die für die Aufnahme auf der Baustelle posieren.

Mit freundlicher Unterstützung der Buchhandlung Internationales Buch

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