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Die "Elias Suche"-Facebookgruppe hat am Freitagmittag über 11.000 Mitglieder.

© /facebook.com

Kommentar über Elias-Suche bei Facebook: Grenzüberschreitungen

Wo ist Elias aus Potsdam? In den sozialen Netzwerken werden Suchtrupps organisiert, aber auch allerhand Gerüchte und Spekulationen verbreitet. PNN-Autor Henri Kramer meint, dass die Polizei die Kommunikation stärker steuern muss.

Potsdam - Die Welle der Hilfsbereitschaft ist beeindruckend. Seit dem Verschwinden des kleinen Elias suchen Hunderte Potsdamer den Jungen, vernetzen sich, bilden Suchtrupps, verteilen Handzettel, selbstlos, solidarisch, ohne an ihren Feierabend zu denken – das ist genau die aktive Gesellschaft, die in Sonntagsreden gefordert wird.

Arbeit der Polizei kann gefährdet werden

Allerdings: In den sozialen Netzwerken werden seitdem auch kleinste Informationen geteilt, wo etwa gerade die Polizei sucht, auch Gerüchte wurden verbreitet. Solcher Aktionismus kann die Arbeit der Polizei behindern, im schlimmsten Fall werden wichtige Hinweise an der falschen Stelle veröffentlicht. Zugleich sorgen Spekulationen über angebliche Kinderfänger für zusätzliche Sorge. Das Ohnmachtsgefühl angesichts der unklaren Lage mag zu solchen Grenzüberschreitungen beitragen, die sich auch bei ähnlichen Fällen anderswo in Deutschland schon gezeigt haben.

Umso wichtiger ist es, dass die brandenburgische Polizei, wie anderswo längst üblich, in den sozialen Netzwerken mit vertreten ist, in Extremfällen aktiv die Kommunikation zu steuern versucht, grenzwertige Kommentare notfalls einfach löscht. Damit die beeindruckende Solidarität, die sich Bahn bricht, nicht in schädlichen Übereifer ausartet.

Und was meinen Sie? Schreiben Sie uns an leserpost@pnn.de!

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