Potsdam: Gewässerqualität: Gut zum Baden, als Lebensraum noch Nachholbedarf

In Potsdams Gewässern kann gefahrlos gebadet werden. Im von den Stadtwerken betriebenen Freibad Babelsberg und im Waldbad Templin hätten genommene Proben keine Beanstandungen ergeben, erklärte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung. Gleiches gelte für acht weitere wilde Badestellen im Stadtgebiet, so der Rathauschef.

Regelmäßige Proben nehme die Stadt im Schlänitzsee am Schloss Marquardt, im Baggersee Am Stern, im Sacrower See am Hotel „Waldfrieden“, an der Badewiese des Groß Glienicker Sees, im Fahrländer See an der Ringstraße, im Weißen See am Anglerweg und im Lehnitzsee Am Stinthorn, präzisierte ein Rathaussprecher auf PNN-Anfrage. Auch vom Heiligen See werden – im Gegensatz zu Jakobs’ Aussage gegenüber den Stadtverordneten – Proben genommen, und zwar an einer Stelle in der Tizianstraße. Der Heilige See ist bekanntlich Bestandteil des Weltkulturerbes. Die Schlösserstiftung duldet das Baden dort lediglich an einer Stelle, kämpft dabei aber gegen eine immer stärkere Ausbreitung des wilden Badens, insbesondere am Nordufer.

Alle genannten Badestellen würden auch während der Sommermonate regelmäßig untersucht, erklärte Jakobs. Grund zur vollkommenen Zufriedenheit bestehe dennoch nicht. Die Zielvorgaben der Wasserrahmenrichtlinie der EU erfülle die Landeshauptstadt nämlich nicht, so Jakobs. „Da besteht durchaus noch Luft nach oben“, sagte Jakobs im Hinblick auf die Qualität der Gewässer als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Potsdam unterstütze daher alle Bewirtschaftungspläne und Maßnahmen des Landes, die zur Verbesserung der Gewässerqualität beitragen. Zur Reinhaltung der Flüsse und Seen müssten auch die Potsdamer beitragen, appellierte Jakobs.