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Klangfänger. Im Dampfer gaben die Kinder wieder, wie Potsdam klingt.

© C. Freytag

Landeshauptstadt: Geräuschfang auf dem Dampfer Abschlusspräsentation von „So klingt Potsdam“

Mit einer Wellentrommel ahmt ein Mädchen die wogenden Geräusche von Wasser nach. Auf umgebauten Bänken, die wie ein Schiffsrumpf aussehen, sitzen die anderen Kinder und schöpfen aus Eimern, Krügen und Vasen mit Schippen oder Gläsern das Wasser.

Mit einer Wellentrommel ahmt ein Mädchen die wogenden Geräusche von Wasser nach. Auf umgebauten Bänken, die wie ein Schiffsrumpf aussehen, sitzen die anderen Kinder und schöpfen aus Eimern, Krügen und Vasen mit Schippen oder Gläsern das Wasser. Glucksend und platschend lassen sie es wieder in die Behälter fließen. In einer aus einem Tisch und anderen Materialien gebauten Kabine sitzt ein waschechter Kapitän mit Mütze und Fernrohr. Natürlich wird auch der selbstgebastelte Schornstein des Dampfers ausgefahren. Mit einfachen Mitteln hat die Klasse 4c der Rosa-Luxemburg-Schule in Potsdam ein ganzes Schiff mitsamt seiner unverwechselbaren Klangkulisse auf die Bühne gebracht.

Die Schüler haben seit Beginn des Jahres mit anderen Klassen der Schule, mit den Kindern der Kita Tönemaler und Jugendlichen des Leibniz-Gymnasiums bei dem Projekt „So klingt Potsdam“ der Kammerakademie Potsdam mitgemacht (PNN berichteten). Am Donnerstag war die Abschlusspräsentation in der Rosa-Luxemburg-Schule. Ausgestattet mit iPads und der Musik-App „vidibox“, die von der Universität der Künste in Berlin zur Verfügung gestellt wurden, waren die Kinder und Jugendlichen in den letzten Monaten dafür in Potsdam unterwegs, um Geräusche und Sounds der Stadt einzufangen. Aus den aufgenommenen Klangvideos und dem Nachahmen der Aufnahmen mit verschiedensten Gegenständen entstanden eigene Kompositionen. Die 4c war unter anderem auf dem Dampfschiff Gustav auf Geräuschfang.

„Es ist extrem vielfältig, was dabei heraus gekommen ist“, so Isabel Stegner, Geigerin der Kammerakademie Potsdam, diplomierte Musikpädagogin und musikalische Leiterin des Projekts. Dabei ginge es nicht darum, eine perfekte Bühnenshow abzuliefern, sondern zu zeigen, was in den Klassen passiert sei, so Stegner in der Begrüßungsansprache.

Mit selbstgemachten Instrumenten aus Blechdosen, mit Steinen oder Perlen befüllten Tupperwaren, Trichtern, Handfeger und Schippe, aber auch mit einfachen Holzinstrumenten, Schnipsen, Klatschen oder Zungenschnalzen setzen die unterschiedlichen Klassen ihre Werke kreativ und ungezwungen um.

Die Kammerakademie will das Projekt nun auswerten. Ziel sei es, daraus ein festes Format zu entwickeln und das auch mit anderen Schulen in der Zukunft zu machen, sagte Tim Spotowitz von der Kammerakademie, der für die Betreuung des Projekts verantwortlich war. Geplant sei, die Werke auch an öffentlichen Plätzen in Potsdam zu spielen. Wo genau, weiß Spotowitz noch nicht. „Ich kann mir auch gut den Fähranleger in Potsdam vorstellen.“ sst

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