Sport: Generalprobe für Babelsbergs Viererkette Heiko Bengs freut sich auf den 1. FC Magdeburg,

Die Generalprobe soll unbedingt gelingen – angesichts des Winterwetters vor allem aber erst einmal stattfinden. Am Sonntag bestreitet Fußball-Oberligist SV Babelsberg 03 sein letztes Testspiel vor Wiederanpfiff der Meisterschaft beim 1. FC Magdeburg (14 Uhr, Sportplatz Dodendorfer Straße). „Da wir hier durch das Wetter zur Zeit dramatische Trainingsbedingungen haben, freuen wir uns, am Sonntag endlich mal wieder auf einem richtigen Platz spielen zu können“, gesteht SVB-Trainer Rastislav Hodul, der alle Spieler an Deck hat und an der Elbe mit jenen beginnen will, die aller Voraussicht nach auch zum Oberliga- Wiederbeginn eine Woche später beim FC Hansa Rostock II die Anfangself bilden sollen. Außerdem wird Hodul seine in der Winterpause neu einstudierte Vierer-Abwehrkette, „mit der wir die Seiten besser dichtmachen wollen“, einem letzten Härtetest unterziehen. „Magdeburg als Spitzenreiter der Oberliga Süd ist der richtige Gegner dafür. Wenn wir am Sonntag allerdings große Probleme bekommen, muss ich über die Viererkette eventuell neu nachdenken“, sagte der Coach den PNN und gibt zugleich zu bedenken: „Zur Verinnerlichung dieser neuen Spielweise braucht eine Mannschaft mindestens ein paar Monate.“

Für die rechte Seite der Viererkette hat sich in den letzten Testspielen Heiko Bengs ins Gespräch gebracht. „Natürlich ist das eine Umstellung, an die man sich erst gewöhnen muss. Aber die Abstimmung klappte immer besser“, sagt Bengs. Er freut sich besonders auf die Partie in Magdeburg, „weil ich dort noch viele Kumpel habe und viele FCM-Fans mich noch gut kennen“, erzählte das 33-jährige Babelsberger Urgestein, das nach dreijähriger Abwesenheit und zuletzt einjährigem Gastspiel in Magdeburg im Sommer 2003 zum SVB zurückgekehrt war. Als der FC Magdeburg am 22. Dezember 2005 in der Hermann-Gieseler-Halle sein 40-jähriges Bestehen mit einer großen Fete feierte, war Bengs mittenmang. „Alle ehemaligen Spieler waren eingeladen, und es war ein Riesenerlebnis, alte Magdeburger Legenden wie Martin Hoffmann, Manfred Zapf, Jürgen Pommerenke oder Heinz Krügel, der 1974 als Trainer mit Magdeburg den Europapokal gewann, hautnah zu erleben“, schwärmt Bengs noch heute. Er selbst spielte damals in einem FCM-Allstar-Team ehemaliger FCM-Kicker aus den höchsten drei Spielklassen unter anderem neben Maik Franz (jetzt VfL Wolfsburg), Marcel Maltritz (VfL Bochum) und Benjamin Schüßler (Paderborn) gegen Magdeburgs aktuelle Oberliga-Mannschaft. „Wir verloren dieses nur zehn Minuten dauernde zwar 1:3, aber es hat einen Heidenspaß gemacht“.

Damals kickte Bengs auch gegen Männer, die er aus seiner eigenen Zeit als FCM-Spieler noch gut kennt. Mario Kallnik und Timm Kreibich beispielsweise, vor allem aber natürlich auch Pit Grundmann. Grundmann, der ebenfalls in Babelsberg groß wurde und hier lange spielte, wechselte 2003 von den Amateuren von Hertha BSC an die Elbe und etablierte sich als feste Größe in der FCM-Abwehr. „Ich freue mich riesig auf Babelsberg und meine alten Bekannten dort“, erzählte Grundmann, der inzwischen wieder in Potsdam wohnt, zwischen seiner Heimatstadt und Magdeburg pendelt, im vergangenen Jahr seine Freundin Ina heiratete und derzeit zum Abschluss seines Sportwissenschafts-Studiums an der Potsdamer Universität an seiner Diplomarbeit schreibt. Als stellvertretender Mannschaftskapitän gehört der hochgewachsene Kicker mittlerweile zu den Leitwölfen der Magdeburger, die in diesem Frühjahr den Sprung in die Regionalliga schaffen wollen. „Wir wollen es diesmal wissen. Unsere Ausgangsposition ist sehr gut“, meinte Grundmann. „Aber fünf Punkte Vorsprung vor der Konkurrenz sind nicht viel.“

Ein Satz, den Babelsberg aus eigener bitterer Erfahrung nur unterstreichen kann. Rastislav Hodul und seine Mannen wollen mit der neuen Viererkette für weniger Gegentore als in der ersten Halbserie – da waren es 17 – sorgen. Ob das klappen wird, könnte schon die Generalprobe am Sonntag zeigen.