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Autofahrer benutzen Schleichwege, um Staus auf Potsdams Straßen auszuweichen. Darunter leiden aber auch die Anwohner der Nebenstraßen.

© dpa

CDU/ANW-Fraktion fordert Verkehrsmonitoring: Gegen Potsdams Schleichwege

Um Staus auszuweichen, nutzen Autofahrer auch Schleichwege. Doch die Anwohner mancher Seitenstraßen in Potsdam leiden darunter. Nun sind Gegenmaßnahmen geplant.

Potsdam - Um Anwohner von Schleichwegen für Autofahrer zu entlasten, fordert die CDU/ANW-Fraktion nun ein besonderes Verkehrsmonitoring. Damit sollten Anliegerstraßen identifiziert werden, die inzwischen auch vom Durchgangsverkehr genutzt werden. Ein Antrag für so ein Monitoring werde in die Stadtverordnetenversammlung am 7. Dezember eingebracht, teilte CDU/ANW-Fraktionschef Matthias Finken am Mittwoch mit. Auf solchen Nebenstrecken seien maximal 400 Autos pro Stunde verträglich, bei Überschreitungen müssten im Einzelfall auch Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Finken verwies auf eine aktuelle Antwort der Verwaltung, wonach schon mehr oder weniger konkrete Maßnahmen gegen Schleichwege für Autofahrer speziell in der Gutenberg- und der Bertha-von-Suttner-Straße geplant sind (PNN berichteten). Ebenso bestätigte die Stadt weitere Schleichwege im Bornstedter Feld über die Georg-Hermann-Allee und teilweise auch Schlegelstraße und Brentanoweg – um Stau auf der Nedlitzer Straße und der Jägerallee zu entgehen.

Leser nennen weitere Schleichwege in Potsdam

Das Thema sorgte auch für Resonanz bei PNN-Lesern – die weitere Schleichwege nannten. So gebe es in der Nauener Vorstadt den Schleichweg über die Straße Am Pfingstberg und die Große Weinmeisterstraße oder in der Gegenrichtung Am Neuen Garten, um damit wiederum die Nedlitzer Straße umfahren zu können.

Genannt wurde auch der Hügelweg und die Florastraße im schnell wachsenden Wohngebiet Bornim, über die die Potsdamer Straße umfahren werden kann. Doch gerade der Hügelweg sei noch eine alte Betonstraße ohne Fußgänger- und Radweg – insofern sei der Durchgangsverkehr besonders gefährlich, zumal viele Fahrzeuge schneller als die vorgeschriebenen 30 Stundenkilometer unterwegs seien. Ein Grund für Staus auf der Potsdamer Straße seien mehrere neue Fußgängerampeln – teilweise nur wenige hundert Meter voneinander entfernt –, die per Knopfdruck auf „grün“ springen. Besser wäre vermutlich eine „grüne Welle“ für Autofahrer, erklärte ein Anwohner. Damit würde auch der Schleichweg durch das Viertel unattraktiver. Ein anderer Leser schrieb, ihm sei aufgefallen, dass viele Autofahrer von der Behlertstraße links in die Mangerstraße abbiegen, um zur Berliner Straße zu gelangen. Und ein weiterer Potsdamer schrieb: „Nur mit Schleichwegen kommt man in einer Stadt voran, in der es kein vernünftiges Verkehrskonzept gibt.“

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