zum Hauptinhalt
Aus dem einstigen RAW soll ein Digitalzentrum werden.

© Andreas Klaer

Gegen Gentrifizierung in Potsdam: Befragung zum Milieuschutz startet

Angst vor Verdrängung durch das RAW-Digitalzentrum in der Teltower Vorstadt: Die Stadt will 4800 Potsdamer:innen anschreiben.

Lange war es angekündigt, nun wird es konkret: Die Stadt will Ende September rund 4800 Potsdamer Haushalte per Post kontaktieren, um Daten für die Milieuschutz-Satzung zu erheben, die das Wohnumfeld des künftigen RAW-Digitalzentrums vor möglichen Verdrängungseffekten schützen soll. In dem sechsseitigen Fragebogen sollen vor allem Informationen zur Wohnsituation abgefragt werden, um die sogenannte Soziale Erhaltungssatzung rechtssicher zu machen.

Die auf soziales Erhaltungsrecht spezialisierte LPG mbH aus Berlin, die das Projekt im Auftrag der Stadt begleitet, stellte am Dienstag im Sozialausschuss das Untersuchungsgebiet vor, für die der Milieuschutz geprüft werden soll: Dabei handelt es sich vor allem um das südliche Babelsberg, das Viertel rund um die Schlaatzstraße und das Viertel am Brauhausberg. Genossenschaftliche Wohnviertel oder Neubaugebiete fielen nicht in das Untersuchungsgebiet.

Umfragebögen können auch online ausgefüllt werden

In der Untersuchung sollen vor allem Kriterien wie „Aufwertungspotential“, „Aufwertungsdruck“ und „Verdrängungspotential“ gegenüber der alteingesessenen Anwohnerschaft berücksichtigt werden. Die Umfragebögen können bis zum 25. Oktober abgeschickt werden, alternativ können sie auch online ausgefüllt werden.

Die Stadt wird zudem am 11. Oktober um 19 Uhr im Spartacus-Club auf dem Freiland-Gelände eine Informationsveranstaltung durchführen, bei der das Projekt vorgestellt und die Möglichkeiten und Grenzen des Sozialen Erhaltungsrechts erläutert werden sollen.

Die Soziale Erhaltungssatzung soll 2023 in Kraft treten, ursprünglich war dies schon für Ende 2020 geplant. Allerdings gab es auch beim RAW-Digitalzentrum Verzögerungen: Erst im Januar hatten die Stadtverordneten dem Bebauungsplan zugestimmt, ein konkreter Baustart-Termin für das 100 Millionen Euro teure Projekt steht noch aus.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false