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Saskia Ludwig trat bei der Bundestagswahl als CDU-Kandidatin für den Wahlkreis 61 an. 

© Thilo Rückeis

Geflüchtete nach Krampnitz statt nach Golm?: Saskia Ludwig (CDU) will Umplanung bei Wohnungsbau

In dem neuen Potsdamer Stadtteil könnte schnell Wohnraum zur Verfügung gestellt werden, so die Landtagsabgeordnete. Die Pläne für Golm sollten aufgegeben werden.

Das Landtags- und Ortsbeiratsmitglied Saskia Ludwig (CDU) will die geplanten Wohnungen für Geflüchtete in Golm verhindern. Statt am Kossätenweg und am Eichenweg zu bauen, solle die Pro Potsdam besser auf freie Flächen in Krampnitz zurückgreifen, fordert Saskia Ludwig in E-Mails an die Stadtverwaltung und an Pro-Potsdam-Geschäftsführer Bert Nicke.

„Golm ist als Standort für 600 Neubewohner ungeeignet“, erklärt Ludwig. Im Ortsteil sind laut aktuellen Planungen 79 Wohnungen für 302 Bewohner sowie 72 Wohnungen für 180 Bewohner am Kossätenweg vorgesehen. Die Wohnungen sollen für Geflüchtete vorbehalten sein. Laut früherer Planung waren am Kossätenweg 280 Bewohner vorgesehen, so Ludwig.

Entwurf für Wohnungen für Geflüchtete auf einem ehemaligen Sportplatz am Eichenweg in Golm.
Entwurf für Wohnungen für Geflüchtete auf einem ehemaligen Sportplatz am Eichenweg in Golm.

© Pro Potsdam

In ihrer Mail bezieht sich die Abgeordnete auf die ablehnende Haltung von Mitgliedern und Gästen der Ortsbeiratssitzung am vergangenen Donnerstag. Dort war keine Zustimmung zu den Plänen zu vernehmen. Die Schilderungen des zuständigen Fachbereichsleiters Gregor Jekel hätten „all die Mängel noch einmal dramatisch verdeutlicht“. So werde ohne zusätzliche Schul- und Kitaplätze geplant. Ludwig fordert Nicke auf, „an dieser Stelle einen klaren Schnitt zu machen und die Überlegungen für Golm ruhen zu lassen“. Ludwig ist auch Mitinhaberin der Baufirma Funck & Co. GmbH, die die Stadt wegen der geplanten Neubauten am Eichenweg verklagt hat. 

Schneller und unbürokratischer könne Wohnraum durch das Aufstellen von Containern in Krampnitz zur Verfügung gestellt werden. „Ihr Prestigeprojekt Krampnitz steht als Standort für 600 Neubewohner bereit und kann all die Anforderungen erfüllen, um eine gelungene Integration schnellstmöglich sicherzustellen“, schreibt Ludwig. In Krampnitz sei Platz für mehr als 10.000 Menschen. Nicke solle zur Informationsveranstaltung über das Sonderbauprogramm in Golm am 18. April ein Lösungsmodell bringen, „das Krampnitz heißt“, fordert Ludwig den Pro-Potsdam-Chef auf.

Die von der Pro Potsdam am Eichenweg gekauften Flächen könnten später für eine „ortstypische“ Erweiterung des Universitäts-Campus genutzt werden, schlägt Ludwig vor. Die Pläne am Eichenweg mit fünf Drei- und Viergeschossern wurden im Ortsbeirat als zu massiv kritisiert. Mehrfach wurde vor einem „Ghetto“ gewarnt.

Ortsbeirat fordert Verschiebung des Bauantrags

Die Pro Potsdam wollte bereits an diesem Montag (20. März) den Bauantrag für die fünf Neubauten am Eichenweg einreichen. Das hat das Unternehmen gegenüber den PNN bestätigt. Ortsvorsteherin Kathleen Knier (parteilos) hatte noch am Freitag im Namen des Ortsbeirats schriftlich um eine Aussetzung gebeten. Zuerst solle die Informationsveranstaltung mit Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und dem Pro-Potsdam-Chef am 18. April abgewartet werden. Auch während der Ortsbeiratssitzung war von mehreren Seiten gefordert worden, mit der Bauantragsstellung zu warten.

Pro Potsdam teilte auf eine PNN-Anfrage am Montagabend mit, dass sich das kommunale Wohnungsbauunternehmen zum Bauantragsverfahren nicht äußern werde. Die Stadtverwaltung konnte auf Anfrage nicht mitteilen, ob ein Bauantrag zum Eichenweg eingegangen sei.

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