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Landeshauptstadt: Gedenken an die Befreiung von Auschwitz Boede lobt Veranstaltung an altem Synagogenort

Lob und Tadel für die Erinnerungspolitik des Oberbürgermeisters: Lutz Boede von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten begrüßt die Entscheidung von Jann Jakobs (SPD), zum Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar ab 11 Uhr eine zentrale Gedenkveranstaltung der Stadt am Ort der ehemaligen Synagoge am Platz der Einheit zu organisieren.

Lob und Tadel für die Erinnerungspolitik des Oberbürgermeisters: Lutz Boede von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten begrüßt die Entscheidung von Jann Jakobs (SPD), zum Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar ab 11 Uhr eine zentrale Gedenkveranstaltung der Stadt am Ort der ehemaligen Synagoge am Platz der Einheit zu organisieren. „Das tragen wir mit“, erklärte Boede am Donnerstag den PNN. Der Standort der alten Synagoge sei „der authentische Ort“; mit der Progromnacht 1938, bei der das jüdische Gotteshaus von den Nationalsozialisten geschändet wurde, habe der Holocaust begonnen. Gleichsam kritisiert Boede die ab 12 Uhr geplante Gedenkveranstaltung des Fördervereins der Gedenkstätte Lindenstraße 54 vor der Stele „Das Opfer“ im Innenhof des Ex-Gefängnisses. „Ich weiß nicht, warum die Stadt nicht in der Lage ist, das zu unterbinden.“ Nach Boedes Auffassung könne an einem Ort, an dem der Opfer der DDR-Staatssicherheit gedacht wird, nicht auch der Nazi-Opfer gedacht werden. Boede: „Das ist zu indifferent.“ Es habe nach 1945 auch Stasi-Opfer gegeben, die NS-Täter waren. Stadtsprecher Markus Klier teilte mit, Jakobs werde an der Veranstaltung in der Gedenkstätte Lindenstraße teilnehmen, „die als authentischer Ort der Verfolgung und Unterdrückung für eine Gedenkveranstaltung prädestiniert ist“.

Die Ausrichtung der zentralen Gedenkveranstaltung der Stadt anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar am Standort der alten Synagoge ist eine Entscheidung, die im Dezember 2012 bei einer Gesprächsrunde des Oberbürgermeisters mit den Opferverbänden getroffen wurde. Stadtsprecher Klier kündigte für das Frühjahr 2013 ein weiteres Treffen mit den Opferverbänden an. Ziel des Workshops sei die Erstellung eines tragfähigen Gedenkkonzeptes.

Die Teilnahme des Oberbürgermeisters an einem dritten Gedenken am Abend des 27. Januar auf dem Platz der Einheit ist laut Klier noch unklar. Da es nicht gelungen sei, Kontakt zu den Veranstaltern – verschiedene antifaschistische Gruppen – aufzunehmen, „lässt es der Oberbürgermeister offen, ob er daran teilnimmt“. gb

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