zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Gedenken am Grab Wilhelm von Türks Fünfzig Nachfahren trafen sich zum 160. Todestag

Klein-Glienicke - „Wir haben eine enge Beziehung zu Potsdam entwickelt, die Stadt wird von Mal zu Mal schöner“, sagt Heino von Türk. Anlässlich des 160.

Klein-Glienicke - „Wir haben eine enge Beziehung zu Potsdam entwickelt, die Stadt wird von Mal zu Mal schöner“, sagt Heino von Türk. Anlässlich des 160. Todestag ist er wie 50 andere Nachfahren des Pädagogen Wilhelm von Türk hierher gekommen. Der 1774 geborene Pädagoge starb am 31. Juli 1846 in Klein-Glienicke. Gestern Vormittag fand an der Familiengrabstätte auf dem Friedhof in Klein-Glienicke, auf dem sieben Mitglieder der Türk-Familie beigesetzt sind, ein Gedenken statt.

Ausrichter des Gedenkens war der Landesausschuss für Innere Mission (Lafim), der seinen Sitz im Gebäude des ehemaligen Zivilwaisenhauses in der Berliner Straße 148 hat. Das hier beheimatete Evangelische Diakoniewerk trägt den Namen Wilhelm von Türks.

Heino von Türk berichtete am Grab seines Vorfahren, dass durch mündlicheÜberlieferung in der Familie die Erinnerung an Wilhelm von Türk aufrecht erhalten werde. Die Nachfahren, die sich „vom Säugling bis zur 84-Jährigen“, alle fünf Jahre treffen, hätten sich auch praktisch für das historische Erbe eingesetzt. So seien die Inschriften des Familiengrabes sowie das Porträt im Zivilwaisenhaus mit deren Mitteln restauriert worden. Außerdem leisten die Familienmitglieder einen Beitrag zur Verleihung des Wilhelm- von-Türk-Preises.

Der Vorsitzende des Kuratoriums der Wilhelm-von-Türk-Stiftung, der SPD- Stadtverordnete Helmut Przybilski, erinnerte daran, dass Wilhelm von Türk bereits im Jahre 1839 Ehrenbürger Potsdams wurde. Przybilski: „Er war der sechste Ehrenbürger, heute sind es 41.“

An den großen Pädagogen erinnern in Potsdam neben dem Evangelischen Diakoniewerk die Türkstraße und die Wilhelm-von-Türk-Schule am Bisamkiez 107 bis 111. Letztere ist eine Förderschule für Hörgeschädigte, die sich dem Lebenswerk des preußischen Pädagogen besonders verpflichtet fühlt. Der stellvertretende Schulleiter Armin Wolf hebt hervor, dass Wilhelm von Türk sich als einer der ersten für eine Ausbildung der Grundschullehrer, die unter anderem die Belange hörgeschädigter Menschen berücksichtigen sollte, eingesetzt habe.

Türk, der aus Meiningen stammt, wirkte in Potsdam als Regierungs- und Schulrat und errichtete hier ein Lehrerseminar, das am 17. Oktober 1817 mit 60 Seminaristen eröffnet wurde. Sein Wirken war außerordentlich breit gefächert und reichte, wie Horst Gürtler vom Lafim betonte vom Geigenbau über die Vermittlung von Elementarkenntnissen bis zur Ordnung der Verkehrsverhältnisse. Über dem ehemaligen Zivilwaisenhaus in der Berliner Straße steht noch heute Türks Leitspruch: „Lasset uns Guthes tun und nicht müde werden.“

Günter Schenke

Günter Schenke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false